Ifo-Institut revidiert BIP-Prognose nach unten

Forscher erwarten für 2019 nur Plus von 1,1 Prozent

Ifo-Institut revidiert BIP-Prognose nach unten

dpa-afx Berlin – Die deutsche Wirtschaft wird aus Sicht des Ifo-Instituts im kommenden Jahr deutlich an Schwung verlieren. “Wir sind in eine Phase der Abkühlung eingetreten”, sagte Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Donnerstag in Berlin. Das Münchner Institut senkte seine Wachstumsprognose für das kommende Jahr auf 1,1 %. Im Herbst hatten die Forscher noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,9 % erwartet. Die Gefahr einer Rezession bestehe aber nicht.Das Ifo-Institut ist damit für 2019 deutlich pessimistischer als andere Forschungsinstitute. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft erwartet für das nächste Jahr 1,8 % Wachstum, das Berliner DIW 1,6 %. Für das laufende Jahr rechnet das Ifo-Institut, ähnlich wie andere Ökonomen, mit einer Zunahme des BIP um 1,5 % und für 2020 mit einem Anziehen auf 1,6 % – aber dann gibt es deutlich mehr Arbeitstage.Wollmershäuser sagte, die Schwäche der Automobilindustrie werde Auswirkungen auch auf das Wachstum im kommenden Jahr haben. Gebremst von Problemen der Branche wegen der Umstellung auf einen neuen Zulassungsstandard war die deutsche Wirtschaft im Sommer erstmals seit dreieinhalb Jahren wieder geschrumpft. Das BIP sank im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 %. Daneben gibt es Unsicherheiten in der Wirtschaft, ausgelöst von den von US-Präsident Donald Trump angeheizten Handelskonflikten und dem unklaren Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union. Arbeitsmarkt beruhigt sichWollmershäuser sagte außerdem, die Nachfrage nach deutschen Produkten vor allem auf wichtigen europäischen Absatzmärkten habe sich im Laufe des Jahres verringert. So seien die Neuaufträge im verarbeitenden Gewerbe gesunken. Der Beschäftigungsaufbau in Deutschland werde weitergehen, aber auf einem schwächeren Niveau. Die Arbeitslosigkeit werde nur noch geringfügig zurückgehen.