Ifo-Studie erklärt Folgen des Brexit für "verkraftbar"

Britische Wirtschaft stärker belastet als Deutsche

Ifo-Studie erklärt Folgen des Brexit für "verkraftbar"

Reuters Berlin – Die Folgen des britischen EU-Austritts sind nach einer von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Studie verkraftbar. Komme es nicht zu einem bilateralen Abkommen zwischen EU und Großbritannien würde das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) langfristig lediglich um 0,2 % geringer ausfallen, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Gutachten des Münchner Ifo-Instituts für das Wirtschaftsministerium. “Der Brexit wird auf jeden Fall deutlich teurer für das Vereinigte Königreich als für Deutschland”, erklären die Experten darin. Demnach würde die britische Wirtschaftsleistung um 1,7 % schrumpfen. Einigen sich beide Seiten dagegen auf ein umfassendes und ambitioniertes Freihandelsabkommen, würde das britische Bruttoinlandsprodukt nur um 0,6 % und das deutsche um 0,1 % zurückgehen.”Auch unter ungünstigen Bedingungen dürfte der Brexit laut Studie für die Wirtschaft in der EU und insbesondere für die deutsche Wirtschaft verkraftbar bleiben”, sagte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries. Dafür sprächen auch die aktuell guten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die günstigen konjunkturellen Aussichten. “Dennoch können sich insbesondere für einzelne Branchen ungünstigere Entwicklungen einstellen”, sagte die SPD-Politikerin. Am meisten zu verlieren haben in Deutschland die Pharma-, Kfz- und Maschinenbauunternehmen. Einige wenige Branchen, wie etwa der Finanzsektor, könnten vom Brexit profitieren.