IG Metall fordert höhere Renten
dpa-afx Berlin – Die IG Metall fordert höhere Bezüge für alle Rentner. Nötig sei ein grundlegender, solidarischer Neuaufbau der Alterssicherung, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann am Mittwoch in Berlin. Private Vorsorge könne die durch ein sinkendes Rentenniveau entstehende Lücke nicht schließen. Ein neues Konzept der in der Rentenpolitik einflussreichen Gewerkschaft sieht einen Umbau der Berechnungsmethode vor, ein höheres Rentenniveau, höhere Beiträge sowie Betriebsrenten für alle Arbeitnehmer. Die Arbeitgeber kritisierten das Konzept als unbezahlbar.Wer 43 Jahre durchschnittlich verdient hat, sollte eine gesetzliche Rente von 1 450 Euro bekommen – also den Betrag, der heute nach 45 Jahren durch gesetzliche und Riesterrente zusammen erreicht wird. Um zu höheren Renten zu kommen, solle das Rentenniveau umgehend stabilisiert, dann an die Lohnentwicklung angekoppelt und schließlich erhöht werden. Die Vorschläge hätten eine Anhebung aller Renten zur Folge, sagte Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban. Die IG Metall fordert die Einbeziehung aller künftigen Selbständigen, Beamten und Politiker in die Rentenversicherung. Das soll Selbständige besser absichern und mehr Geld in die Rentenkasse spülen.Die Rentenversicherung soll auch eine größere Zukunftsreserve aufbauen als heute gesetzlich vorgesehen. Zudem soll der Beitragssatz – heute 18,7 % – stärker steigen als heute angenommen. Maximal sieht das IG-Metall-Konzept 25 % im Jahr 2030 vor. Derzeit geht man von gut 21,5 % bis dahin aus.Der Arbeitgeberverband BDA warf der IG Metall vor, leichtfertig die Finanzierbarkeit der Rentenversicherung aufs Spiel zu setzen. “Sie kann nicht noch zusätzliche milliardenschwere Belastungen verkraften.” Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander lobte die geforderte Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge. “Falsch, völlig illusionär und unbezahlbar ist eine Festschreibung oder gar Anhebung des Rentenniveaus”, sagte Zander zugleich. Unterstützung kam vom Sozialverband VdK. “Das Rentenniveau muss bei 50 %, mindestens aber auf heutigem Niveau stabilisiert werden”, sagte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher. “Es darf nicht weiter absinken.”