IG Metall verlangt Lohnplus von 7 Prozent
IG Metall verlangt Lohnplus von 7 Prozent
lz Frankfurt
Die IG Metall fordert für die etwa 3,9 Millionen Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie einen Lohnaufschlag von 7% bei zwölf Monaten Laufzeit; zugleich sollen die Ausbildungsvergütungen um 170 Euro überproportional angehoben werden. IG-Metall-Chefin Christiane Benner zeigte für die volatile Lage einzelner Unternehmen durchaus Verständnis, doch sei die Branche insgesamt solide, und die verbesserten Konjunkturprognosen deuteten auf bessere Geschäfte in absehbarer Zeit hin. Sie sprach von einer Forderung „mit Augenmaß“.
Die Empfehlung des IG-Metall-Vorstands ist noch nicht die endgültige Forderung. Die IG Metall hatte vor ihrer Forderungsempfehlung 318.000 Beschäftigte in der Branche befragt. Die daraufhin vom Vorstand ausgesprochene Empfehlung wird jetzt in den regionalen Tarifbezirken der Gewerkschaft diskutiert. Am 9. Juli wird die endgültige Forderung bekannt gegeben. Erste Verhandlungen könnten nach Angaben der IG Metall dann am 16. September starten vor Ende der Friedenspflicht am 28. Oktober.
Die Arbeitgeber halten die Empfehlung angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage in Deutschland für überzogen. Das ließe keine großen Lohn- und Gehaltserhöhungen zu. Im Gesamtjahr sei zudem mit einem Produktionsrückgang von mehr als 3% zu rechnen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes ging die Produktion im ersten Quartal um 2,4% gegenüber dem Vorquartal zurück. „Die Rezession hat sich in der M+E-Industrie im ersten Quartal ungebremst fortgesetzt“, sagte Gesamtmetall-Chefvolkswirt Lars Kroemer unlängst. Auch habe der Auftragseingang „die Talsohle noch nicht erreicht“. Metall-Verhandlungsführer in Baden-Württemberg, Harald Marquardt, forderte sogar eine Nullrunde.