IG Metall will 4 Prozent mehr Lohn

Fokus auf sichere Jobs und stabile Einkommen

IG Metall will 4 Prozent mehr Lohn

ast Frankfurt – Der Vorstand der IG Metall hat gestern bei seiner Sitzung in Frankfurt die Forderungsdebatte für die bevorstehenden Tarifverhandlungen angestoßen. Die Gewerkschaft, die rund 3,9 Millionen Beschäftigte vertritt, stellt neben höheren Löhnen auch Modelle zur Arbeitszeitreduzierung für kriselnde Unternehmen in den Fokus. Hintergrund sind die Coronakrise und der Druck auf Betriebe, trotz Digitalisierung und Klimaschutz-Auflagen zukunftsfähig zu bleiben.”Für uns stehen Beschäftigungssicherung, Zukunftsgestaltung und die Stabilisierung der Einkommen im Fokus dieser Tarifbewegung”, erklärte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Der Gewerkschaft zufolge könnten die anstehenden Transformationen bis zu 250 000 Arbeitsplätze in der Branche gefährden. Eine Arbeitszeitverkürzung bei teilweisem Lohnausgleich soll helfen, dass Unternehmen so viele Beschäftigte wie möglich behalten können. “Ein nicht kleiner Teil nutzt die Krise zu Personalabbau und Strukturveränderung, teilweise zu Standortverlagerungen, die zu Lasten der Beschäftigten gehen”, sagte Hofmann. Deshalb wolle die Gewerkschaft verbindliche Tarifverträge auf Betriebsebene erreichen und nicht nur freiwillige Zusagen der Arbeitgeber. Bei einer Online-Umfrage unter den Mitgliedern zeichne sich ab, dass die Vier-Tage-Woche als Option favorisiert werde.Die Lohnforderung begründen die Gewerkschafter mit Verweis darauf, dass es seit April 2018 keine Tariferhöhung mehr gegeben habe. Die empfohlenen 4 % Erhöhung setzen sich aus der Zielinflationsrate der EZB von knapp 2 %, 1 % Produktivitätszuwachs und 1 % zur Stärkung der Kaufkraft zusammen.Die Arbeitgeber treten vorsorglich schon einmal auf die Bremse. “Wir haben schwierige Verhandlungen vor uns”, sagte Rainer Dulger, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall. In der Krise gebe es derzeit keinen Verteilungsspielraum in der Branche. Er sei aber dennoch hoffnungsvoll, dass auch dieses Mal eine Einigung gelingen werde, so Dulger.