IG Metall will sich stärker in den Wahlkampf einmischen
IG Metall will sich stärker in Wahlkampf einmischen
lz Frankfurt
Die IG Metall will sich 2025 stärker als in früheren Jahren in den Bundestagswahlkampf einmischen und die Parteien mit eigenen Forderungen unter Druck setzen. Grund sei die Dringlichkeit der zu lösenden wirtschaftspolitischen Probleme. „Es steht eine Menge auf dem Spiel“, sagte Christiane Benner, Erste Vorsitzende der Industriegewerkschaft, bei der Vorstellung der politischen Prüfsteine. Der Wahlkampf dürfe nicht zu einem Wettkampf darüber werden, wer die schrillsten Töne anschlägt bei Migration und Bürgergeld, betonte sie. Denn „für die deutsche Industrie geht es um ihre Zukunft“. Daher müssten die Parteien vor allem adressieren, wie sie die industrielle Wertschöpfung erhalten, die Jobs von heute sichern und neue Perspektiven für Arbeit von morgen schaffen wollen.
Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, forderte eine Korrektur falscher Weichenstellungen etwa in der Energiepolitik. Hierüber gebe es eigentlich längst einen parteiübergreifenden Konsens. Er forderte ein sozial ausgestaltetes Förderpaket für den schnellen Hochlauf der Elektromobilität, einen Masterplan und eine Investitionsoffensive des Bundes im Volumen von 600 Mrd. Euro. Für eine solide Finanzierung der Maßnahmen hält er eine Reform der Schuldenbremse für unabdingbar. Benner kann auch mit einem „Sondervermögen Transformation“ in dieser Größenordnung leben, wie vor einigen Wochen gemeinsam von Ökonomen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft und der gewerkschaftsnahen Böckler-Stiftung vorgeschlagen. Benner: „Hauptsache, es passiert was!“