IG Metall dringt auf „robuste“ Lohnerhöhung
dpa-afx Frankfurt
Bei der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie (M+E) im kommenden Jahr erwarten die Mitglieder der IG Metall eine „robuste Entgelterhöhung“. Diese Einschätzung äußerte der Chef des Gewerkschaftsbezirks Mitte, Jörg Köhlinger, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben zwei Tarifrunden ohne Tabellenerhöhung hinter uns, in denen es während der Coronakrise vor allem um die Sicherung von Beschäftigung gegangen ist. Wir haben dort Konstrukte gewählt, nach denen Entgelt auch in freie Zeit umgewandelt werden konnte, und damit einen Beitrag zur Stabilisierung geleistet“, sagte Köhlinger.
Der aktuelle Tarifvertrag für die rund 3,8 Millionen M+E-Beschäftigten läuft bundesweit Ende September 2022 aus, vier Wochen später sind erste Warnstreiks möglich. Auch in anderen Branchen wie Stahl oder Kfz-Handwerk stehen 2022 Tarifverhandlungen an.
Es sei noch zu früh, sich auf die Höhe der Forderung festzulegen, sagte Köhlinger auch angesichts der aktuell erhöhten Inflationsrate. Gewisse Einmaleffekte würden wegfallen und man müsse die konjunkturelle Entwicklung abwarten, die nach seiner Einschätzung in der zweiten Jahreshälfte deutlich anziehen werde. „Die Mitglieder erwarten mehr Geld und ganz sicher, dass es nicht zu Reallohnverlusten kommt.“