Corona-Lage

In China bleibt die Angst

Im mutmaßlichen Herkunftsland der Corona-Pandemie bleibt die Angst vor dem Virus. Aber mit ihrer Nulltoleranzpolitik sabotiert die Regierung die Wirtschaft.

In China bleibt die Angst

nh

Ob geimpft oder nicht, jeden kann es erwischen. Auch unter Chinas Bürgern grassiert die Angst vor Corona. Allerdings geht es nicht um Ansteckungsgefahren und -folgen, sondern um die Furcht vor der unerbittlichen Kontaktverfolgung via Smartphone-App. Wer das Pech hat, in einem Ort oder Stadtteil zugegen gewesen zu sein, in dem ein Covid-Verdachtsfall aufgetreten ist, muss damit rechnen, mitsamt Familie für eine dreiwöchige Quarantäne eingesammelt zu werden und seine Haustiere nie wiederzusehen, weil sie aus Sicherheitsgründen exterminiert wurden. Die Neuansteckungen in China kann man an den meisten Tagen an zwei Händen abzählen, jedoch bestärkt das die Regierung erst recht darin, die „erfolgreiche Nulltoleranzpolitik“ immer weiter hochzuschrauben. Das hat seinen Preis. Geschäftliche oder private Reisen sind auf ein Minimum zurückgefahren und industrielle Lieferketten immer wieder gestört. Die staatlich geförderte Bunkermentalität drängt den Konsum zumindest außerhalb der E-Commerce-Sphäre zurück. Seit dem erstmaligen Aufkommen von Delta-Covid-Fällen im Juli hat sich Chinas Wirtschaftswachstum immer weiter entschleunigt. In China gibt es derzeit zwar keine „Pandemie“, doch wird die Wirtschaft durch die Nulltoleranzpolitik sabotiert.