Industrie im Euroraum produziert wieder mehr
ba Frankfurt – Die Industrie im Euroraum hat nach zwei Rückgängen in Folge die Produktion wieder ausgeweitet – und dies zudem unerwartet stark. Im April kletterte die Produktion saisonbereinigt um 1,1 %. Ökonomen hatten ein Plus von 0,8 % erwartet. Zudem revidierte das europäische Statistikamt Eurostat das Vormonatsergebnis von – 0,8 % auf – 0,7 %. Im Jahresvergleich legte der Output im April um 2,0 % zu.Mit dem Sprung im April habe die Produktion die Hälfte des im Februar und März verlorenen Bodens wieder gutgemacht, resümiert Unicredit-Ökonom Edoardo Campanella. Die Details zeugten von einer breit angelegten Stärke. Die Produktion von Investitions- und Vorleistungsgütern stieg um 1,9 % und 0,4 %. Die Expansion bei den Gebrauchs- und Verbrauchsgütern lege nahe, dass die zugrunde liegende Verbesserung der Entwicklung des privaten Verbrauchs intakt bleibe, so Campanella. Für Schwung sorgten vor allem Irland (+ 6,7 %) und Portugal (+ 6,4 %), die stärksten Rückgänge verzeichneten Litauen (-2,7 %) und Lettland (-2,0 %). Campanella erwartet angesichts des schwachen Welthandels nur mehr ein moderates Wachstum der Produktionstätigkeit. Die Inlandsnachfrage und das gute Abschneiden der traditionellen Exportmärkte werde die Industrietätigkeit weiter unterstützen.Ebenfalls zugelegt hat auch die Erwerbstätigkeit im Euroraum. So stieg die Beschäftigung im ersten Quartal 2016 saisonbereinigt um 0,3 % verglichen mit dem Schlussabschnitt 2015. Für diesen gibt Eurostat ein Plus von 0,3 % an. Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterte die Zahl der Erwerbstätigen um 1,4 %, nach + 1,2 % im Quartal zuvor.