Inflation in den USA zieht weiter an
det Washington – Der Inflationsdruck in den USA hat im Oktober zugenommen. Wie das Arbeitsministerium gestern berichtete, zogen die Verbraucherpreise in der Berichtsperiode an der Gesamtrate gemessen um 0,3 % an. Bei dem Preisanstieg handelte es sich um den stärksten seit neun Monaten. Der Monatswert stimmte mit den Voraussagen der meisten Bankvolkswirte überein. Im September war ein Plus von 0,1 % gemessen worden.Im Jahresvergleich verteuerten sich Konsumgüter um 2,5 %. Im Monat zuvor hatte das Ministerium eine Zunahme von 2,3 % ermittelt. Die Kernverbraucherpreise stiegen auf Monatssicht um 0,2 % und gegenüber Oktober 2017 um 2,1 %. Teurer gewordenes Benzin machte mehr als ein Drittel des monatlichen Anstiegs aus. Auch trieben höhere Wohnkosten und gestiegene Preise für Leihwagen die Teuerungsrate nach oben. Lebensmittel verbilligten sich hingegen im Vergleich zu September.Bei den Verbraucherpreisen handelt es sich um einen von mehreren zentralen Indikatoren, die der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank bei seinen zinspolitischen Entscheidungen berücksichtigt. Zwar gilt das Augenmerk der Währungshüter in erster Linie dem PCE-Preisindex, der im September sowohl an der Gesamtrate als auch den Kernpreisen gemessen 2,0 % betragen hatte. Die Kernrate hat sich damit fünf Monate in Folge auf einem Niveau eingependelt, das exakt dem Inflationsziel der Fed entspricht.Gleichwohl misst das Lenkungsgremium der Notenbank auch den Verbraucher- sowie den Erzeugerpreisen große Bedeutung bei. Auf Produzentenebene waren die Preise im Oktober deutlich stärker gestiegen als erwartet. Unterm Strich sind Analysten vor dem Hintergrund der diversen Inflationskomponenten der Ansicht, dass die Fed sich in ihrem Vorhaben, im Dezember ein weiteres Mal den Leitzins anzuheben, bestätigt sehen wird. Arbeitsmarkt boomt Bei dieser Überlegung fällt auch die Lage am US-Arbeitsmarkt in Gewicht. Die Arbeitslosenquote befindet sich auf dem tiefsten Stand seit fast 50 Jahren, und zuletzt wurde auch wachsender Druck auf der Lohnseite registriert. Im Oktober zogen die Löhne so stark an wie seit mehr als neun Jahren nicht mehr.Kritiker der Fed, allen voran US-Präsident Donald Trump, haben die Notenbank zwar wiederholt aufgefordert, bei den Zinserhöhungen eine Pause einzulegen. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell hat allerdings signalisiert, dass noch mehrere Straffungen notwendig seien, ehe ein neutraler Zinssatz erreicht sei. Erwartet werden nach einer Zinserhöhung im Dezember 2019 bis zu drei weitere Anhebungen.