Institute erwarten weniger Wachstum

BIP soll in diesem Jahr nur um 1,7 Prozent steigen

Institute erwarten weniger Wachstum

Reuters Frankfurt – Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute senken Insidern zufolge ihre Konjunkturprognosen für Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr um 1,7 % zulegen, sagten mit dem Herbstgutachten für die Bundesregierung vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Im Frühjahr waren die Experten noch von 2,2 % ausgegangen. Doch mittlerweile dämpfen beispielsweise Probleme in der Autoindustrie bei der Umstellung auf den strengeren Abgasmesszyklus (WLTP) die Produktion spürbar. Für 2019 wird nun ein BIP-Anstieg von 1,9 (bisher: 2,0) % vorausgesagt, für 2020 dann von 1,8 %.Der Bauboom und der von Rekordbeschäftigung und höheren Löhnen angekurbelte Konsum dürften Europas größte Volkswirtschaft anschieben, während die für Deutschland so wichtigen Exporte unter den von den USA angezettelten Handelskonflikten leiden werden. Die öffentlichen Haushalte profitieren vom Aufschwung, der das Steuer- und Abgabenaufkommen mehrt. Die Institute sagen für das laufende Jahr einen Rekordüberschuss von mehr als 53 Mrd. Euro voraus. Das wären noch einmal deutlich mehr als die im vergangenen Jahr erzielten 34 Mrd. Euro – der bislang höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Auch für die beiden kommenden Jahre werden hohe Überschüsse erwartet.Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose der Institute soll offiziell am Donnerstag in Berlin vorgestellt werden. Sie kann bis dahin noch leicht verändert werden. Das Gutachten dient der Bundesregierung als Basis für ihre eigene Prognosen. Sie rechnet bislang für das laufende Jahr mit einem BIP-Plus von 2,3 %, für 2019 von 2,1 %. Beteiligt an dem Gutachten sind das Münchner Ifo-Institut, das Berliner DIW, das Essener RWI, das Kieler IfW und das IWH Halle.