Institute heben Wachstumsprognose an

DIW, RWI und IfW rechnen nun mit 1,5 bis 1,7 Prozent

Institute heben Wachstumsprognose an

ba/jw Frankfurt – Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs. Zu diesem Ergebnis kommen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in ihren jüngsten Konjunkturprognosen. Das DIW und das RWI erwarten für dieses Jahr ein etwas stärkeres Wachstum als zuletzt, das IfW bestätigte seine bisherige Schätzung.Das RWI hat im Vergleich zur vorherigen Einschätzung seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 1,6 % von 1,3 % angehoben. Grund für die Revision war die günstiger als vorhergesehen ausgefallene Entwicklung des Außenbeitrages, erklärte RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn. Das DIW hingegen hat seine Prognose um 0,1 Punkte auf + 1,5 % erhöht.In der Frage, wie sicher der Aufschwung ist, sind sich die Institute allerdings uneinig. Das DIW sieht die Wirtschaft derzeit in einer “Wohlfühlkonjunktur”. Von einer drohenden Überhitzung könne keine Rede sein, sagt DIW-Präsident Marcel Fratzscher, vielmehr schadeten die schwachen Investitionen Deutschland und reduzierten die langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Zusammen mit den schwächer steigenden Reallöhnen dämpfe es die binnenwirtschaftliche Entwicklung und verhindere ein Sinken der “exzessiven Handelsbilanzüberschüsse”. Das Problem seien nicht die hohen Exporte, sondern niedrige Importe, die von einem dynamischeren Konsum und kräftigeren heimischen Investitionen profitieren würden. Die Forscher des IfW sehen dies anders. Danach steht Deutschland bereits an der Schwelle zur “Hochkonjunktur”. “Die Kapazitäten würden zunehmend stärker ausgelastet als im längerfristigen Mittel”, warnt IfW-Ökonom Stefan Kooths.Für die Leistungsbilanz erwartet sowohl das DIW als auch das RWI einen Überschuss von 7,9 % des BIP 2017 und von 7,8 % im Jahr 2018 nach 8,3 % 2016. Die Finanzlage des Staates bleibt allen drei Instituten zufolge günstig – das IfW erwartet für 2017 sogar einen “Rekordüberschuss”.