Italiens Industrie sorgt für überraschend gute Daten. Die Produktion der Betriebe stieg von Juli auf August um 2,3%, wie das nationale Statistikamt am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit plus 0,2% gerechnet, nach einem Wachstum von revidiert 0,5% im Juli. Trotz des jüngsten Anstiegs sank die Produktion zwischen Juni und August im Vergleich zu den drei Monaten bis Mai um 1,2%. Wie in anderen Volkswirtschaften, etwa in Deutschland, dürften einige Teilbereiche der Industrie wie der Autosektor und die Pharmabranche von Entspannung bei Versorgungsengpässen profitiert haben, sagte Analystin Nicola Nobile von Oxford Economics. Jüngste Umfragen deuteten jedoch darauf hin, dass diese positive Dynamik nicht anhalten werde. „Außerdem haben die energieintensiven Sektoren weiterhin zu kämpfen.“Die italienische Wirtschaft war im Frühjahr um 1,1% zum Jahresanfang 2022 gewachsen. Aber Daten signalisierten zuletzt eine starke Verlangsamung, da Unternehmen und Familien mit hoher Inflation und steigenden Energiekosten zu kämpfen haben. Im September prognostizierte das Finanzministerium in Rom, dass das Bruttoinlandsprodukt wahrscheinlich im abgelaufenen dritten Quartal geschrumpft sei und es Ende 2022 und im ersten Quartal des nächsten Jahres weiter sinken dürfte.