IWF erwartet hohes Defizit in Italien
bl Mailand – Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet 2019 einen Anstieg des italienischen Defizits auf 2,75 %. In den beiden Folgejahren werde der Haushaltsfehlbetrag sogar auf 2,8 bis 2,9 % wachsen, so die Experten des IWF in ihrem neuen Länderbericht. Die Verschuldung werde in den nächsten Jahren bei etwa 130% des Bruttoinlandsprodukts verharren. Der IWF geht bei seinen Annahmen von Wachstumsraten um 1 % in den nächsten Jahren aus und folgt weitgehend den Erwartungen der EU-Kommission.Die Experten fordern strukturelle Reformen zur Erhöhung der Produktivität und des Wachstumspotenzials des Landes. Ohne diese Maßnahmen, die von einer glaubhaften Haushaltskonsolidierung und einer Stärkung des Bankensystems begleitet sein müssten, werde Italien seine Probleme nicht bewältigen.Kritisch äußert sich der IWF zu der geplanten Senkung des Rentenalters. Damit würden Lasten auf die junge Generation abgewälzt. Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens findet keinen Beifall: Es brauche stattdessen Anreize für die Aufnahme einer Beschäftigung. Generell würden mögliche kurzfristige Stimuli durch die Erhöhung der Zinslast konterkariert.