IWF prophezeit Madrid Ende des Aufschwungs

Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung gefordert

IWF prophezeit Madrid Ende des Aufschwungs

ths Madrid – Spaniens Wirtschaft wächst weiterhin auf hohem Niveau, aber die Verantwortlichen sollten sich auf diesem Erfolg nicht ausruhen, warnt der Internationale Währungsfonds (IWF). “Spanien hat weiter an während der Krise verlorenem Grund aufgeholt und dank der Reformen der Vergangenheit reichlich Arbeitsplätze geschaffen. Aber der Wirtschaftszyklus erreicht den Reifepunkt, und diverse Risiken verdunkeln das Panorama auf mittelfristige Sicht”, kommentiert der Fonds in der Abschlusserklärung seines jüngsten Länderberichts nach Kapital IV.Folglich revidierte der IWF seine Prognose für dieses Jahr um einen Zehntelpunkt auf ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 2,7 % herunter, was auch dem Ziel der spanischen Regierung entspricht. Für 2019 wird weiterhin mit einem Anstieg des BIP von 2,2 % gerechnet, womit Spanien erneut über dem Durchschnitt der Euro-Länder läge. “In der ersten Jahreshälfte waren die Exporte wegen des Umfelds schwächer, wie auch die Nachfrage der Verbraucher aufgrund der gestiegenen Energiepreise”, erklärte die Chefin der Mission, Andrea Schächter.Der IWF unterstreicht die Anstrengungen der Mehrheit der spanischen Kreditinstitute beim Abbau der Altlasten aus der Immobilienblase, doch “einige Banken müssen diesem noch Beispiel folgen”. Auf dem Immobilienmarkt gäbe es trotz deutlich gestiegener Preise derzeit noch keine Anzeichen für eine “Überbewertung”, aber erhöhte Wachsamkeit sei gefordert, mahnte der Fonds.Angesichts der hohen Staatsschulden von rund 100 % des BIP raten die Prüfer aus Washington der spanischen Regierung dringend zu einer schnelleren Konsolidierung. “In den letzten drei Jahren wurden keine Anstrengungen unternommen, um das strukturelle Defizit zu senken”, sagte Schächter mit Blick auf die konservative Vorgängerregierung, die im Juni über ein Misstrauensvotum stürzte. Spanien brauche dringend Reformen des Arbeitsmarktes und des Rentensystems, so der IWF. Doch der sozialistischen Minderheitsregierung von Pedro Sánchez sind für große Schritte im Parlament weitgehend die Hände gebunden.