IWF sieht bei den USA bedeutende Risiken
det Washington – Gestützt von einem konjunkturbelebenden Ausgabenprogramm, steigenden Investitionen und günstigen Finanzierungskonditionen wird sich das Stellenwachstum in den USA weiter beschleunigen. Zu diesem Schluss kommt der Internationale Währungsfonds in einem Bericht. Der konjunkturelle Aufschwung sei aber gefährdet durch eskalierende Handelskonflikte, steigende Staatsschulden, die Möglichkeit einer unerwartet hohen Inflation und zunehmende globale Ungleichgewichte.Kommendes Jahr wird die Expansion der US-Wirtschaft die längste in der Geschichte sein, schreibt der Währungsfonds in der Zusammenfassung der Artikel-IV-Konsultationen mit den USA. Die Wachstumsrate werde dieses Jahr von 2,3 % auf 2,9 % steigen und 2019 bei 2,7 % liegen, heißt es. Dieses und nächstes Jahr wird mit einer Arbeitslosenquote von 3,5 % gerechnet. Aus der Sicht der US-Notenbank Fed ist vor allem relevant, dass von deutlich zunehmendem Inflationsdruck auszugehen ist. Erwartet wird, dass angesichts steigender Löhne und Arbeitskosten der PCE-Preisindex, gemessen an der Kernrate, 2018 von 1,5 auf 2,0 % steigt und nächstes Jahr 2,3 % erreichen wird. Die expansive Haushaltspolitik birgt zugleich aber erhebliche Gefahren, warnt der IWF. So werde die Defizitquote kommendes Jahr 4,5 % erreichen. Der Kurs, auf dem sich die Staatsschulden bewegen, sei langfristig nicht tragfähig und könnte insbesondere den Inflationsdruck weiter verstärken. Zudem drohe eine Umkehr der Kapitalströme, die unter anderem den Dollarkurs nach oben treiben könnte.Um den Risiken entgegenzuwirken, fordert der IWF unter anderem Schritte zur Reform des gesetzlichen Rentenversicherung und eine Erhöhung der Benzinsteuer. Zudem müsse die Notenbank bereit sein, häufiger an der Zinsschraube zu drehen. Nach Bekanntgabe der zweiten Leitzinserhöhung im laufenden Jahr hatte die Fed bereits signalisiert, dass 2018 mit zwei weiteren Straffungen zu rechnen ist.