IWF sieht Risiken für Europa

Börsen-Zeitung, 9.11.2018 det Washington - Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht im kommenden Jahr erhebliche Abwärtsrisiken für die europäische Wirtschaft. Folglich sei damit zu rechnen, dass die Wachstumsrate, die 2017 bei 2,8 % gelegen...

IWF sieht Risiken für Europa

det Washington – Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht im kommenden Jahr erhebliche Abwärtsrisiken für die europäische Wirtschaft. Folglich sei damit zu rechnen, dass die Wachstumsrate, die 2017 bei 2,8 % gelegen hatte, sich 2018 auf 2,3 % und 2019 auf 1,9 % abschwächen werde, so der IWF in seinem gestern veröffentlichten, regionalen Konjunkturausblick für Europa. Für Euroland sagt der Fonds nun 2,0 % und 1,9 % voraus – nach 2,4 % im Jahr 2017. Für Deutschland erwartet er jeweils 1,9 %, gegenüber 2,5 % im vergangenen Jahr. Kurzfristig könnten eskalierende Handelskonflikte und verschärfte Finanzierungskonditionen Investitionen abwürgen und das Wachstum drücken, schreibt der IWF in seinem Bericht. Mittelfristig könnten aufgeschobene Strukturreformen und Schritte zum Schuldenabbau auf der Wirtschaft lasten. Um den Risiken entgegenzuwirken, sollten Strukturreformen umgesetzt und fiskalische Puffer aufgebaut werden. Länder mit haushaltspolitischem Spielraum sollten hingegen Infrastrukturinvestitionen vorantreiben. Die europäischen Industrieländer sollten angesichts des geringen Inflationsdrucks an einer akkommodierenden Geldpolitik festhalten, die Schwellenländer hingegen auf eine Normalisierung hinarbeiten.