BZ Frankfurt – Russland droht nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr eine tiefe Rezession. Die Wirtschaftsleistung werde voraussichtlich um 3,4 % einbrechen, sagte der IWF-Experte Ernesto Ramirez Rodrigo Reuters zufolge. Er ist damit skeptischer als die Regierung, die ein Minus von 3 % veranschlagt.Die westlichen Sanktionen im Ukraine-Konflikt und die gesunkenen Ölpreise belasten die russische Wirtschaft. Der IWF geht davon aus, dass sie sich 2016 wieder leicht erholen und um 0,2 % wachsen wird. Dafür spricht auch, dass sich der Rubel nach langer Talfahrt wieder gefangen hat. Experten erklären dies mit dem leichten Wiederanstieg des Ölpreises nach dem monatelangen Absturz. Russland erzielt rund 40 % seiner Einnahmen aus Ölexporten, daher reagiert der Rubel oft auf die Entwicklung an den Rohstoffmärkten.Für Deutschland spielt Russland eine immer geringere Rolle als Absatzmarkt. So fielen im ersten Quartal die deutschen Ausfuhren nach Russland im Vergleich zum Vorjahr um fast 34 %, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zugleich sanken die Einfuhren um fast 30 %.