IWF traut China mehr Wachstum zu

Prognose für 2017 abermals angehoben - Mai-Konjunkturdaten zeichnen gemischtes Bild

IWF traut China mehr Wachstum zu

nh Schanghai – Chinas zuletzt wieder aufstrebende Konjunkturperformance hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu einer optimistischeren Einschätzung der Wachstumsperspektiven für 2017 animiert. Die IWF-Ökonomen rechnen nun mit einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,7 % statt der zuvor prognostizierten 6,6 %. Damit wurde die Prognose bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr nach oben korrigiert.Ursprünglich hatten die IWF-Ökonomen für 2017 nur ein Wachstum der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft von 6,5 % vorhergesagt. Wie der stellvertretende Managing Director des IWF, David Lipton, auf einer Pressekonferenz in Peking zum Abschluss der Konsultationen für den jährlichen IWF-Länderbeurteilungsbericht nach Artikel IV erklärte, war im jüngsten World Economic Outlook des IWF die relativ starke Performance der chinesischen Wirtschaft im ersten Quartal noch nicht ausreichend reflektiert. Gelegenheit für ReformenTatsächlich hatte das chinesische BIP im ersten Quartal mit 6,9 % überraschend kräftig zugelegt, womit der seit 2012 manifeste langfristige Abkühlungstrend durchbrochen wurde. Allerdings rechnen die Ökonomen damit, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wieder abflachen wird. Auch beim IWF sieht man eine moderate Abkühlung der chinesischen Wirtschaft voraus. Die neue Prognose veranschlagt für 2018 bis 2020 im Schnitt ein Jahreswachstum von 6,4 %. Lipton ermunterte Peking, das gegenwärtig positive Wachstumsmoment als Gelegenheit für die Durchsetzung beherzterer Wirtschaftsreformen zu nutzen. Es sei wichtig, entsprechende Schritte einzuleiten, solange noch genügend Wachstumspuffer vorhanden seien, um den wirtschaftlichen Transformationsprozess zu erleichtern.Chinas jüngste Konjunkturdaten für Mai zeigen erste Bremsspuren bei den Anlageinvestitionen, die um 8,6 % nach zuvor 8,9 % gewachsen sind. Allerdings schnitt die Industrieproduktion mit 6,5 % Wachstum zum Vorjahr etwas besser als bislang erwartet ab. Auch die Einzelhandelsumsätze weisen mit einem Plus von 10,7 % einen robusten Trend auf.