IWF will grüne Energien fördern
Der Internationale Währungsfonds fordert Industrie und Schwellenländer trotz der Coronabedingten Rekordschulden zu weiteren staatliche Investitionen auf. Diese sollten sich vor allem auf erneuerbare Energien, die Verbesserung der Gesundheitssysteme und die Fortbildung von Arbeitnehmern konzentrieren. det Washington – Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert sowohl Industrieländer als auch Schwellen- und Entwicklungsländer auf, weiter zu investieren – obwohl die Staatsschulden steigen und mittlerweile fast so hoch sind wie die globale Wirtschaftsleistung. Die Ausgabenprogramme sollten sich dabei vor allem von überholten Wachstumsmodellen abwenden und auf den Übergang zu erneuerbaren Energien ausgerichtet sein, schreibt der IWF in seinem neuen Fiscal Monitor.Der Fiscal Monitor zieht eine ernüchternde Zwischenbilanz der noch längst nicht überwundenen Coronavirus-Pandemie. Weltweit hätten Staaten 12 Bill. Dollar ausgegeben, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzufedern. Trotzdem seien Millionen von Arbeitsplätzen für immer vernichtet worden. Auch sei damit zu rechnen, dass trotz umfangreicher staatlicher Hilfsmaßnahmen in diesem Jahr bis zu 90 Millionen Menschen in extreme Armut geraten werden.Der Bericht hebt einerseits die positiven Folgen der ergriffenen Maßnahmen hervor. Dies bezieht sich sowohl auf Lockdowns als auch Kontaktbeschränkungen und Kontaktverfolgung sowie breit angelegte Aufklärungskampagnen. Diese hätten das Vertrauen in der Öffentlichkeit gestärkt und somit den Weg bereitet für die teilweise Wiedereröffnung der Wirtschaft.Genauso wichtig seien aber Stützungsmaßnahmen für betroffene Haushalte und Unternehmen gewesen, die allerdings gleichzeitig die Staatsschulden auf neue Rekordhöhen treiben. So werden die Ausgabenprogramme und Zuschüsse laut IWF dieses Jahr die globale Schuldenquote von 83,0 auf 98,7 % und in den Industrieländern sogar auf über 125 % erhöhen (siehe Grafik). Fonds fordert CO2-Bepreisung Als besonders effektiv hebt der Währungsfonds die Ausweitung der Arbeitslosenhilfe, Lohnzuschüsse und Direktzahlungen an Haushalte hervor, ebenso wie die Liquiditätsspritzen für Firmen, die ansonsten von der Insolvenz bedroht wären. Zentrale Bedeutung würde in diesem Zusammenhang einer CO2-Bepreisung zukommen, schreibt der IWF. Die Erlöse hieraus könnten unter anderem genutzt werden, um Stützungsmaßnahmen für Ärmere zu finanzieren und somit zum Abbau der Einkommensungleichgewichte beizutragen.Der Bericht unterstreicht insbesondere die Unterschiede zwischen einzelnen Ländergruppen, zwischen deren Finanzierungsmöglichkeiten große Differenzen klaffen. Gut positioniert seien Industriestaaten und einige Schwellenländer gewesen, die über den notwendigen haushaltspolitischen Spielraum verfügen. Hinzu kommt, dass dort in vielen Fällen auch die Notenbanken eingesprungen sind und Staatsanleihen aufkauften.Ganz anders stelle sich die Lage aber bei ärmeren Ländern dar, die nur begrenzten Zugang zu externen Finanzierungsquellen haben. Diese sollten die vorhandenen Mittel darauf konzentrieren, dringend notwendige Investitionen fortzusetzen, vor allem in ihre Gesundheits- und Bildungssysteme sowie Transferzahlungen und andere Stützungsmaßnahmen für Ärmere. Für diese Länder sollten über multilaterale Kooperation die wohlhabenderen Staaten zudem neue Finanzhilfen erwägen.Unverzichtbar sind nach Ansicht des Währungsfonds aber auch strukturelle Anpassungen. Anstatt mit Subventionen bestehende Arbeitsplätze zu retten, sollte mehr Geld ausgegeben werden, um Arbeitnehmer umzuschulen und weiterzubilden.