Japans Staat will Ausgaben vorziehen

Fallender Konsum schürt neue Konjunkturängste

Japans Staat will Ausgaben vorziehen

mf Tokio – Die japanische Regierung will einige geplante Ausgaben im neuen Haushalt, der zum 1. April beginnt, vorziehen. Damit reagiert sie auf den erwarteten Konjunkturrückgang durch die Anhebung der Verbrauchsteuer auf 8 % zum 1. April sowie auf die nachlassende Kauflust der Verbraucher. Im Februar hatten die Haushalte erstmals seit sechs Monaten ihre Ausgaben zum Vorjahr um 2,5 % reduziert. Das Umsatzwachstum im Einzelhandel verlangsamte sich auf 3,6 %.Finanzminister Taro Aso kündigte an, dass 40 % der Projekte des neuen Fiskaljahres zwischen April und Juni abgewickelt werden und weitere 60 % der Projekte bis Ende September. So will man sicherstellen, dass die Wirtschaft nach dem mutmaßlichen Negativquartal als Folge der Steueranhebung schnell auf den Wachstumspfad zurückfindet.Die stabile Deflation und die sinkende Arbeitslosigkeit deuten aber darauf hin, dass die drittgrößte Volkswirtschaft den erwarteten Steuerschock ohne größere Blessuren überstehen könnte. Die Kernpreise (ohne frische Lebensmittel) legten im Februar den dritten Monat in Folge um 1,3 % zu. Ohne Energiekosten stiegen die Preise um 0,8 % – so schnell wie zuletzt im April 1998.Am Arbeitsmarkt zeichnet sich derweil eine Verknappung ab. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf das Sechsjahrestief von 3,6 %. Dadurch verstärkt sich der Aufwärtsdruck auf die Löhne, was den Kaufkraftverlust durch die Steuererhöhung teilweise ausgleichen sollte.