Japans Teuerung legt stärker zu
dpa-afx Tokio – In Japan sind die Verbraucherpreise im August etwas stärker gestiegen als zuletzt. Doch trotz der leichten Erholung, die vor allem auf höhere Kosten für Energie zurückgeht, bleibt die Inflation weiter deutlich hinter dem Notenbankziel zurück. Im August haben die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 % angezogen, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Im Juni waren es noch 0,9 %. Experten hatten mit einem Anstieg von 1,1 % gerechnet. Schwächer fiel dagegen die Entwicklung bei der für die Notenbank im Fokus stehenden Kernrate, bei der schwankungsanfällige Preise für frische Nahrungsmittel herausgerechnet werden, aus. Diese stieg wie auch von den Experten erwartet um 0,9 % und damit etwas stärker als zuletzt. Sie liegt damit aber weiter deutlich unter dem angestrebten Zielwert der japanischen Zentralbank von 2 %.In Japan versuchen die Währungshüter seit mehr als fünf Jahren, die Inflation mit einer extrem lockeren Geldpolitik an die Zielmarke zu bringen. Einen Zeitplan zur Erreichung dieses Ziels hatten sie im April aufgegeben. Notenbankchef Haruhiko Kuroda hatte sich zuletzt trotz der niedrigen Rate zuversichtlich gezeigt, dass es weiterhin eine Bewegung hin zu dem avisierten 2-Prozent-Ziel gebe.Japans Zentralbank kämpft gegen die Gefahr von sinkenden Preisen. Diese bergen generell das Risiko, dass Verbraucher den Kauf von größeren Konsumgütern in der Hoffnung auf billigere Preise aufschieben und damit die Konjunktur abwürgen. Der private Konsum ist in der zuletzt wieder sehr gut laufenden japanischen Wirtschaft weiter relativ schwach. Wachstumstreiber sind vor allem die Investitionen der Unternehmen – diese könnten jedoch bald niedriger ausfallen, wenn der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie der Europäischen Union weiter eskaliert. Japan ist davon zwar größtenteils nicht direkt betroffen, könnte aber mit in den Strudel gezogen werden.