Japans Wirtschaft überraschend dynamisch

Industrieproduktion und Einzelhandel legen zu

Japans Wirtschaft überraschend dynamisch

Reuters Tokio – Hoffnungssignale für die nach wie vor darbende japanische Wirtschaft: Die Industrieproduktion ist im November dank des schwachen Yen so stark gestiegen wie seit Juni nicht mehr. Zudem verzeichnete der Einzelhandel den ersten Umsatzanstieg seit Anfang des Jahres überhaupt.Die Produktion der Industrieunternehmen sei im November im Vergleich zum Vormonat um 1,5 % gestiegen, teilte die Regierung am Mittwoch in Tokio mit. Experten hatten allerdings mit einem noch etwas stärkeren Anstieg gerechnet. Der Yen fiel aus diesem Grund nach Bekanntgabe der Daten leicht.Die Regierung rechnet bei der Industrieproduktion auch in den kommenden Monaten mit Wachstum. Insgesamt dürfte der Sektor einen positiven Beitrag zur Wirtschaftsleistung des Landes im letzten Viertel des Jahres beisteuern. Das Bruttoinlandsprodukt war bereits im vergangenen Quartal dank eines gestiegenen Überschusses im Außenhandel stärker gestiegen als erwartet.Damit konnte die nach wie vor schwache Binnennachfrage kompensiert werden. Unternehmen halten sich bei Investitionen weiterhin zurück, und auch die Konsumausgaben sind schwach – diese gingen nach Angaben vom Dienstag im November erneut deutlich zurück.Positiv entwickelte sich dagegen der Umsatz im Einzelhandel. Dieser kletterte im November im Jahresvergleich um 1,7 % und legte damit überhaupt erst zum zweiten Mal in diesem Jahr zu. Volkswirte hatten nur mit einem Plus von 0,8 % gerechnet. Experten warnen dennoch davor, diesen Anstieg angesichts der schwachen Konsumausgaben überzubewerten.Die jüngste Erholung der japanischen Wirtschaft steht nach Einschätzung von Experten wegen der schwachen Binnennachfrage auf wackligen Beinen. Außerdem könnte Japan vor neuen Herausforderungen stehen: Als neu gewählter Präsident der USA steht Donald Trump als Bremser für den Freihandel und könnte daher der japanischen Exportwirtschaft einen Strich durch die Rechnung machen.Aktuell wirkt sich die Wahl aber positiv aus, da der US-Dollar im Vergleich zum Yen gestiegen ist und damit die Exportchancen für japanische Unternehmen besser sind. Dies spiegelte sich bereits in den jüngsten Daten des Außenhandels wider.