Joachim Nagel
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Seit Januar 2022 steht Joachim Nagel an der Spitze der Bundesbank. Bereits bei seiner Antrittsrede warnte er vor einer anhaltend hartnäckigen Inflation – als viele andere Notenbanker die hohe Teuerung noch als vor allem vorübergehend abtaten. Tatsächlich kam es sogar noch viel schlimmer, zumal auch noch der Ukraine-Krieg und die dadurch ausgelöste Energiekrise hinzukamen. Jetzt gilt Nagel im EZB-Rat als einer der vehementesten Verfechter eines resoluten geldpolitischen Kurses – wobei er sich explizit als „Teamplayer“ sieht. Seine klare Position vertritt Nagel auch im Gespräch mit der Börsen-Zeitung in der vorübergehenden Zentrale der Bundesbank im Herzen Frankfurts. Das eigentliche, markante Haupthaus etwas außerhalb des Stadtzentrums wird derzeit saniert. 17 Jahre hatte Nagel bereits bei der Bundesbank gearbeitet, am Ende als Vorstandsmitglied, ehe er der Notenbank 2016 den Rücken kehrte und zur Förderbank KfW ging – von wo aus er dann 2020 zur Zentralbank der Zentralbanken BIZ in Basel wechselte. Nun ist der 56-jährige zweifache Familienvater zurück an alter Wirkungsstätte.