DER ARBEITSMARKT IN KRISENZEITEN

Jobmarkt erholt sich weiter von der Krise

IAB und Ifo melden verbesserte Frühindikatoren

Jobmarkt erholt sich weiter von der Krise

ast Frankfurt – Die aktuellen Daten vom deutschen Arbeitsmarkt geben Anlass zu der Hoffnung, dass sich die Lage für die Erwerbstätigen weiter entspannt. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veröffentlichte am Montag sein Arbeitsmarktbarometer. Erstmals hat dieses die Schwelle von 100 Punkten wieder überschritten und steht nun bei 100,1 Zählern (siehe Grafik). Es ist der höchste Stand seit März 2020.Die verbesserte Arbeitslosigkeitskomponente deutet nach Angaben der Forscher auf eine sinkende Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten hin. “Ein halbes Jahr nach dem Shutdown verbessern sich die Aussichten, Arbeitslosigkeit wieder abzubauen”, sagt Enzo Weber, Arbeitsmarkt-Experte des IAB. Vorausgesetzt wird dieser Einschätzung allerdings, dass es keinen zweiten größeren Lockdown gibt, der erneut zu einem starken Anstieg der Kurzarbeit und neuen Entlassungen führt.Ab 1. Oktober gilt zudem auch die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen wieder weitgehend. Das heißt, Unternehmen müssen spätestens drei Wochen nach Eintreten der Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden. Während der Coronakrise war die Antragspflicht ausgesetzt, um Massenentlassungen zu vermeiden. Allerdings rechnen Ökonomen damit, dass mit dem Auslaufen des gelockerten Insolvenzrechts verstärkt Entlassungen drohen.Zunächst hat sich aber auch die Beschäftigungskomponente des Frühindikators leicht um 0,4 auf 98,0 Punkte verbessert. “Der Arbeitsmarkt hat sich gefangen, derzeit wird weniger entlassen als vor der Krise”, erklärt Weber. Allerdings hätten sich viele Personen vom Arbeitsmarkt zurückgezogen, und die Zuwanderung, die das Arbeitskräftepotenzial sonst deutlich erhöht, sei derzeit nahezu zum Erliegen gekommen. Die IAB-Forscher hatten erst in der vergangenen Woche ihre Herbstprognose veröffentlicht. Sie gehen nicht davon aus, dass der Arbeitsmarkt sein Vorkrisenniveau schon im kommenden Jahr wieder erreicht.Eine leichte Verbesserung zeigt auch das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts München. Der Indikator kletterte um 1,9 Punkte auf nun 96,3 Zähler. Dem Wirtschaftsinstitut zufolge werden jedoch immer noch mehr Mitarbeiter entlassen als eingestellt. Die Dienstleister planen, mehr Personal einzustellen. Auch der Handel verzeichnet ein deutliches Plus. Nach wie vor schreitet die Erholung im verarbeitenden Gewerbe etwas langsamer voran: Im verarbeitenden Gewerbe legte das Barometer nur um 2,9 auf – 16,2 Punkte zu. Den deutlichsten Sprung verzeichnet das Bauhauptgewerbe, das nun bei +6,1 Zählern liegt.