Johnson wirft Corbyn Rachelust an den Reichen vor
hip London – Boris Johnson hat den Wahlkampfauftakt seiner Partei für eine Reihe von persönlichen Angriffen auf seinen gefährlichsten Rivalen genutzt. “Die Tragödie der modernen Labour Party unter Jeremy Corbyn besteht darin, dass sie das Gewinnmotiv so tief verabscheuen und die Steuern so übermütig erhöhen würden, dass sie damit die Grundlage des Wohlstands unseres Landes zerstören würden”, schrieb der britische Premier in einem Gastbeitrag für den konservativen “Telegraph”. “Sie geben vor, dass sich ihr Hass nur gegen gewisse Milliardäre richte, und zeigen genüsslich und mit einer Rachelust, wie man sie seit der Verfolgung der Kulaken durch Stalin nicht gesehen hat, mit dem Finger auf Individuen.”Es sei an der Zeit, den lähmenden Stillstand zu überwinden und den EU-Austritt über die Bühne zu bringen. “Unentschlossenheit und Verzögerung” seien dagegen die Namen der beiden Lieblingsberater Corbyns, behauptete Johnson. Wer für die Tories stimme, vermeide 2020 eine “Horrorshow” mit zwei weiteren Volksabstimmungen – eine Wiederholung des EU-Referendums und eine Wiederholung des schottischen Unabhängigkeitsreferendums.”Ich werde eine ganz andere Art von Premierminister sein”, kündigte Corbyn an. “Nicht die Art Premierminister, die glaubt, zum Regieren geboren worden zu sein. Nicht die Art, die glaubt, Politik sei ein Spiel. Sondern die Art Premierminister, die nur nach der Macht strebt, um die Macht zu teilen. Denn es geht nicht um mich. Es geht um uns alle.” Er stellte in Telford ein Zehn-Punkte-Programm vor, an dem sich Labour messen lassen will. Darunter befinden sich die Beseitigung der Erwerbsarmut binnen fünf Jahren, die Beseitigung der Obdachlosigkeit und die Abschaffung der Studiengebühren ebenso wie kleinere Schulklassen, kürzere Wartezeiten in der Notaufnahme und eine “grüne industrielle Revolution”, die Hunderttausende Arbeitsplätze an den Orten schaffen soll, wo sie am dringendsten benötigt werden. “Beurteilen Sie uns danach, ob wir den Brexit innerhalb von sechs Monaten geregelt haben, damit wir die realen Veränderungen in Angriff nehmen können, die Großbritannien braucht”, sagte Corbyn. Das Unterhaus ist bereits aufgelöst und tritt erst am 16. Dezember wieder zusammen.