Klimastudie lässt Trump kalt

Warnung vor Folgen für Wachstum, Infrastruktur und Gesundheit

Klimastudie lässt Trump kalt

det Washington – Das Weiße Haus hat signalisiert, dass ungeachtet einer neuen Regierungsstudie, die vor verheerenden Folgen des Klimawandels warnt, US-Präsident Donald Trump mit seiner Umweltpolitik auf Kurs bleiben wird. Zu erwarten ist nach Darstellung eines ranghohen Regierungsangestellten, dass er weiterhin den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen vorantreiben wird und auch künftig fossile Energieträger mit steuerlichen Anreizen fördern will.Am Freitag hatte das Weiße Haus eine über 1 000 Seiten umfassende Studie veröffentlicht, die der Kongress in Auftrag gegeben hatte und an der 13 Ministerien und Regierungsbehörden beteiligt waren. Unter anderem warnt die Studie davor, dass globale Erwärmung das Wirtschaftswachstum drücken wird, die Infrastruktur schädigen wird und Gefahren für die Gesundheit der US-Bevölkerung darstellt. Gegensteuern könne man dem Trend nur mit einer drastischen Verringerung der Kohlendioxidemissionen.Hart wird die globale Erwärmung insbesondere die Landwirtschaft treffen, folglich werden bei Mais-, Sojabohnen und Weizen deutlich geringere Ernteerträge erwartet. Auch erwähnt die Studie die globalen Folgen. Betroffen werden demnach der Handel, die Einfuhr- und Ausfuhrpreise sowie internationale Lieferketten sein.Das Weiße Haus hatte den Bericht gezielt am Black Friday, dem Tag nach dem Feiertag Thanksgiving veröffentlicht, an dem die meisten Amerikaner sich auf ihre Weihnachtseinkäufe stürzen. “Doch so sehr sich die Regierung bemüht, die Fakten herunterzuspielen, wird es auf keinen Fall gelingen, die Folgen des Klimawandels in einer nachrichtenarmen Zeit unter anderen Meldungen zu begraben”, sagte der demokratische Senator Sheldon Whitehouse.Eine Regierungssprecherin spielte die Erkenntnisse dann tatsächlich herunter. Demnach gehe der Bericht von den extremsten Szenarien aus und berücksichtige nicht die erzielten technologischen Fortschritte. Skeptisch bleibt auch Trump. Der Präsident hatte kürzlich angesichts der Kältewelle im Nordosten der USA lakonisch auf Twitter gefragt: “Was ist denn bloß mit globaler Erwärmung geschehen?” In einem Fernsehinterview bezweifelte er zudem, dass Klimawandel, wenn dieser überhaupt existiere, von Menschen verursacht sei.