wf Berlin – Die Einigung in der Spitze der großen Koalition auf schärfere Regeln für Zeitarbeit und Werkverträge hat den Weg für die sogenannte Flexi-Rente freigemacht. Die SPD hatte dieses Anliegen der Union blockiert, um ihre Projekte zum Arbeitsmarkt bei der Zeitarbeit durchzubringen. Die Union geht nun davon aus, dass der Gesetzentwurf auf Basis der bereits im November in der Koalition vereinbarten Eckpunkte noch vor der Sommerpause kommt. Dies machte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU/CSU, Karl Schiewerling, in Berlin deutlich.Carsten Linnemann, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT), wertet den Durchbruch bei der Flexi-Rente als großen Erfolg des Wirtschaftsflügels: “Damit setzen wir mit der Koalition ein wichtiges Signal, dass Arbeiten im Alter attraktiv ist und der Staat längeres Arbeiten belohnt.” Mit der Flexi-Rente kann der Übergang aus dem Arbeitsleben in den Ruhestand gleitend gestaltet werden. Die bisherige Festlegung auf eine Zwei-Drittel-, halbe oder Ein-Drittel-Teilrente soll geschmeidiger sein. Künftig soll ein stufenloser Übergang möglich sein.An Hinzuverdienstgrenzen soll grundsätzlich aber festgehalten werden, allerdings soll eine einfachere Regelung gelten. Statt des Monatsprinzips soll es zu einer Jahresbetrachtung kommen. Einkünfte jenseits der Hinzuverdienstgrenze von monatlich 450 Euro sollen zu 40 % auf die Rente angerechnet werden.”Wer länger arbeitet, bekommt künftig mehr Rente, wenn er weiter in die Rentenversicherung einzahlt”, erklärte Linnemann. Damit profitiere der Arbeitnehmer auch von den Beiträgen, die sein Arbeitgeber für ihn zahlt. Die gesetzliche Rentenversicherung behält diese bislang ein. Ferner müssen Arbeitgeber für Mitarbeiter, die über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten, künftig keinen Beitrag zur Arbeitslosenversicherung mehr zahlen, erklärte Linnemann. Damit seien die beiden Forderungen der MIT umgesetzt.