Konjunkturoptimismus in den USA wächst

Stimmung in der Industrie hellt sich weiter auf

Konjunkturoptimismus in den USA wächst

det Washington – Wachsender Optimismus in der US-Industrie und ein überraschend starker Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosengeld haben neue Hoffnungen geweckt, dass sich die konjunkturelle Erholung in den USA weiter beschleunigt und die Notenbank früher als geplant den Ausstieg aus dem Anleihenkaufprogramm vorbereiten könnte.Einen überraschend starken Anstieg verzeichnete im Juli der Index des Institute for Supply Management (ISM). Der ISM-Index für das produzierende Gewerbe kletterte gegenüber dem Vormonat um 4,5 Zähler auf 55,4 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2011. Getrieben von neuen Auftragseingängen, deren Unterindex von 51,9 auf 58,3 zulegte, und einem noch stärkeren Anstieg der Produktionskomponente, deutet die jüngste Statistik nach Ansicht von Bankvolkswirten auf einen deutlichen Stimmungsumschwung in der Industrie hin. Schließlich hatte der ISM-Index im Mai noch bei 49 Punkten gelegen und damit dem tiefsten Stand seit 4 Jahren. Zuwächse wurden auch bei der Beschäftigungs- und der Exportkomponente gemessen.Bestätigt wurde der Trend durch den von Markit ermittelten Einkaufsmanagerindex. Nach einer ersten Schätzung von 53,2 zur Monatsmitte wurde der Index für Juli auf 53,5 Punkte nach oben korrigiert. Im Juni war ein Wert von nur 51,9 Punkten ermittelt worden. Wie auch beim ISM-Index trugen Zuwächse bei der Produktions- und Exportkomponente zu der positiven Entwicklung bei.Auch der Unterindex für Beschäftigung legte deutlich zu. Gleichzeitig ergab die Befragung der Einkaufsmanager nachlassenden Preisdruck auf der Produktionsseite. Einige Experten glauben, dass dies jene Gegner des Anleihenkaufprogramms der US-Notenbank ermutigen könnte, die in der expansiven Geldpolitik ein potenzielles Deflationsrisiko wittern. Lichtblick am ArbeitsmarktWeitere Hinweise auf eine womöglich bevorstehende Wende am Arbeitsmarkt lieferte das US-Arbeitsministerium, das während der abgelaufenen Woche einen Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosengeld auf den tiefsten Stand seit dem Ende der Rezession meldete. Die Erstanträge fielen um 19 000 auf 326 000. Experten warnten dennoch vor verfrühtem Optimismus, zumal Entlassungen in der Autoindustrie und saisonale Schwankungen die Statistik leicht verzerrt haben könnten. Nach Ansicht von Joseph LaVorgna, Chefökonom für die USA bei der Deutschen Bank, könnte der Arbeitsmarktbericht für Juli nun positiv überraschen. Zu erwarten seien demnach 225 000 Neueinstellungen und ein Rückgang der Arbeitslosenquote von derzeit 7,6 % auf 7,4 %.