Konjunkturoptimismus wird verhaltener

ZEW-Barometer legt nicht mehr ganz so stark zu

Konjunkturoptimismus wird verhaltener

ba Frankfurt – Finanzmarktexperten blicken auch im Oktober optimistisch in die Zukunft – allerdings ist ihre Zuversicht gemessen an den ZEW-Konjunkturerwartungen nicht mehr ganz so stark gestiegen wie im Monat zuvor. Der Index kletterte um 0,6 auf 17,6 Punkte, während Ökonomen ein Plus auf 20,0 Zähler erwartet hatten. “Nichtsdestotrotz legt das Stimmungsbarometer zu – und darauf kommt es an”, kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Die konjunkturelle Situation bleibt seiner Einschätzung nach “äußerst solide”. Ebenso wie ZEW-Präsident Achim Wambach bezieht er sich dabei auf den zuletzt “kräftigen Auftragseingang in der Industrie” und das kräftige Plus der Industrieproduktion. Die aktuelle Lage wurde von den monatlich gut 200 befragten Analysten und institutionellen Anlegern weniger positiv beurteilt als im Vormonat. Und auch für die Eurozone zeichnen die Umfrageteilnehmer ein gemischtes Bild: Hier ging die Erwartungskomponente zurück, während die Lage besser als im September beurteilt wurde. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone hätten sich zwar ein klein wenig eingetrübt, doch die deutsche Wirtschaft könne auf eine “robuste und intakte Binnennachfrage vertrauen”, analysiert Jens Kramer von der Nord/LB. Ebenfalls zuversichtlich zeigte sich das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), das gestern seine Prognosen für die deutsche Wirtschaft kräftig erhöht hat: So soll die Wirtschaft 2017 um 2,0 (zuvor: 1,5) % zulegen und im kommenden Jahr 2,1 (1,8) %.