Konjunkturperspektiven für China trüben sich ein
nh Schanghai – Die Konjunkturerwartungen für China haben sich im Januar weiter eingetrübt. Dies geht aus einer regelmäßigen Panel-Befragung von China-Ökonomen hervor, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim in Zusammenarbeit mit der Fudan Universität in Schanghai durchführt. Die Einschätzung der Experten des China Economic Panel (CEP) wird in einem Indikator reflektiert, der im Januar stark nach unten ausgebrochen ist. Der sogenannte CEP-Indikator ging nämlich von 6,6 Punkten im Dezember auf – 7,6 Punkte im Januar zurück. Bei negativen Werten überwiegt innerhalb des Expertenpanels der Anteil der pessimistischen Einschätzungen bezüglich der künftigen Konjunkturentwicklung in China.Mit der pessimistischeren Grundeinstellung geht auch die durchschnittliche Wachstumsprognose für das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Panels zurück. Für das Gesamtjahr 2015 werden noch 7,1 % BIP-Wachstum nach zuvor 7,2 % erwartet. Im laufenden ersten Quartal erwarten die Befragten 7,2 % Wirtschaftswachstum für China. Mit dieser Einschätzung gehören die Panel-Teilnehmer allerdings noch zu den positiv gestimmten Konjunkturbeobachtern. Zahlreiche Ökonomen bei Investmentbanken veranschlagen das chinesische BIP-Wachstum für 2015 auf 7 % oder darunter.Zuletzt hatte der Internationale Währungsfonds seinen Prognosewert von 7,1 auf 6,8 % deutlich gesenkt. Tatsächlich hatte das chinesische BIP im Schlussquartal 2014 noch um 7,3 % gegenüber Vorjahr zugelegt und wies im Gesamtjahr 2014 mit 7,4 % die niedrigste Expansionsrate seit 24 Jahren auf. Die jüngsten Einkaufsmanagerdaten aus China für Januar weisen auf einen anhaltenden Dynamikverlust im Industrie- und Dienstleistungssektor hin.