Konjunkturschwäche ändert nichts am Fachkräftemangel

DIHK: "Demografie-Countdown läuft"

Konjunkturschwäche ändert nichts am Fachkräftemangel

ba Frankfurt – Deutsche Unternehmen haben es selbst bei schwächelnder Konjunktur und leicht steigender Arbeitslosigkeit oft schwer, geeignetes Personal zu finden – und die demografische Entwicklung droht die Situation weiter zu verschärfen. Neben der Zuwanderung zur Fachkräftesicherung müsse auch die Duale Ausbildung gestärkt werden, empfiehlt DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks.Mittlerweile machten ausländische Arbeitskräfte über die Hälfte des Jobaufbaus aus, wie der “Report Fachkräfte 2020” des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ergibt. “Bis zum Jahr 2035 nimmt das Angebot an Arbeitskräften in Deutschland um bis zu sechs Millionen ab – und ohne fortgesetzte Zuwanderung von Fachkräften wären es sogar noch deutlich mehr”, warnt Dercks. “Das sind nur noch 15 Jahre. Der Demografie-Countdown läuft.”Fast ein Drittel der hiesigen Unternehmen habe in den vergangenen Jahren Mitarbeiter aus dem Ausland eingestellt – in erster Linie aus der EU. Mehr als jeder zehnte Betrieb plane zudem, auch Fachkräfte aus Ländern außerhalb der EU zu gewinnen. Denn nach wie vor berichtete jedes Zweite der 23 000 im Herbst 2019 befragten Unternehmen, dass sich die Arbeitskräftesuche “nach wie vor schwierig” gestalte. Infolge der Engpässe sehen sich laut Dercks manche Firmen gezwungen, ihr Angebot einzuschränken oder Aufträge abzulehnen. Zudem betonte Dercks auch die gesamtgesellschaftliche Dimension des Problems: Wie solle der für die Wirtschaft so wichtige Strukturwandel rund um die Digitalisierung und die Datensicherheit gelingen, wenn in den Betrieben die IT-Kräfte fehlten?