Konjunkturschwäche trübt Aussichten am Jobmarkt

Personalnachfrage stagniert auf hohem Niveau

Konjunkturschwäche trübt Aussichten am Jobmarkt

ba Frankfurt – Die Aussichten am deutschen Jobmarkt trüben sich angesichts der schwächelnden Konjunktur allmählich ein. Für den Juni zeigt sich dies nach den jüngsten Rückgängen des Ifo-Beschäftigungsbarometers und des IAB-Arbeitsmarktbarometers auch im Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA), dem BA-X. Das Frühbarometer der BA stagnierte bei 248 Punkten, das sind 6 Zähler weniger als im Vorjahresmonat. Im September 2018, dem Höhepunkt des Stellenbooms, lag der BA-X noch bei 256 Punkten.Insbesondere in den stark konjunkturabhängigen Branchen zeigt sich, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften schwächer wird. Ökonomen gehen auch mit Blick auf die pessimistischen Unternehmen mittlerweile davon aus, dass im Juni die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt zulegt – im Mittel haben Bankvolkswirte ein Plus von 2 500 auf dem Zettel. Im Mai war die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit erstmals seit Jahren gestiegen, die BA hatte einen Zuwachs um 60 000 im Monatsvergleich gemeldet. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote war dementsprechend um einen Zehntelpunkt auf 5,0 % geklettert (vgl. BZ vom 31. Mai). Allerdings war die Statistik im Mai durch einen Sondereffekt verzerrt. Am Montag legt die BA die Arbeitslosenstatistik für Juni vor. Für die Eurozone erwarten die Ökonomen einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit, so dass die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 5,6% sinkt.Die zweigeteilte Entwicklung der deutschen Wirtschaft spiegelt sich in der Arbeitskräftenachfrage. So steigt diese laut BA in konjunkturunabhängigen Branchen wie dem Gesundheits- und Sozialwesen oder der öffentlichen Verwaltung sowie bei qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und auf dem Bau. Das verarbeitende Gewerbe, die Verkehrs- und Logistikbranche sowie der Handel und Zeitarbeitsunternehmen melden weniger vakante Stellen als noch im Juni 2018.