Konjunkturstimmung hellt sich auf

Sentix-Umfragewerte wieder positiver - Optimismus macht sich breit

Konjunkturstimmung hellt sich auf

lz Frankfurt – Die Aussicht auf eine wieder dynamischere Weltwirtschaft und eine noch lockerere Geldpolitik hat die Talfahrt der Konjunkturerwartungen zunächst gestoppt. Erstmals seit Juli konnte der vom Forschungsinstitut Sentix erhobene Konjunkturindex für die Eurozone wieder zulegen. Im November habe es einen Anstieg auf minus 11,9 Punkte gegeben, nach minus 13,7 Zählern im Vormonat, teilte Sentix am Montag mit. Volkswirte hatten dagegen einen weiteren Rückgang erwartet. Befragt wurden zwischen 6. und 8. November 991 Anleger.”Der Abwärtstrend der Konjunkturerwartungen ist gestoppt”, schreiben die Sentix-Experten und zeigen sich “vorsichtig optimistisch”. Denn die Lageeinschätzung verschlechterte sich zwar noch von – 20 auf – 21,3 Zähler, doch dafür erholten sich erstmals in diesem Jahr die Sechs-Monats-Erwartungen der Anleger bezüglich der Euroland-Konjunktur. Und da nicht nur im Euroraum, sondern auch in den anderen großen Volkswirtschaften die Konjunkturerwartungen zum Teil deutlich gestiegen sind, ist nach Ansicht von Sentix wieder etwas mehr Optimismus angebracht. Schließlich könnten die Unternehmen in der Eurozone dann auch mit einer dynamischeren Weltwirtschaft rechnen.Sentix-Ökonom Sebastian Wanke stellt auch einen Bezug der besseren Konjunkturstimmung zu den jüngsten geldpolitischen Ankündigungen her. Die Stimmungsaufhellung sei mit der Bekräftigung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erklären, ihre Bilanz wieder auf das Niveau von Anfang 2012 auszuweiten. Die Notenbank hatte sich selbst zum Ziel gesetzt, ihre Bilanzsumme von derzeit etwa 2 Bill. Euro auf 3 Bill. Euro zu erhöhen. Nicht zuletzt habe sich die Aussicht auf den Kauf von Staatsanleihen durch die EZB zur Konjunkturankurbelung positiv ausgewirkt, so Wanke.Für Deutschland legte der Gesamtindex sogar noch stärker zu als für Euroland (von 5,4 auf 9,8 Punkte). Vor allem die Sechs-Monats-Erwartungen haben sich danach geradezu “sprunghaft verbessert”. Ursächlich für die Wahrnehmungsveränderungen sind nach Ansicht von Sentix zum einen die stark gestiegenen Konjunkturerwartungen für Japan und die USA. Zum anderen hätten sich auch die Perspektiven der Investoren für Osteuropa aufgehellt. Allerdings stelle der “kaum durchschaubare Ukraine-Konflikt nach wie vor einen “sehr bedeutenden Risikofaktor” dar, warnt Sentix.