Konsum sorgt für moderates Wachstum

Außenhandel bremst - Investitionen steigen - Verbraucherstimmung im Februar eingetrübt

Konsum sorgt für moderates Wachstum

ba Frankfurt – Im Februar hat der Konsumoptimismus nach dem glänzenden Jahresstart zwar etwas nachgelassen, doch sind die deutschen Verbraucher weiter in Kauflaune. 2017 sollte der private Konsum also seinem Ruf als verlässliche Stütze des Wachstums alle Ehre machen, auch wenn die Unsicherheit wächst angesichts des protektionistischen Kurses des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der bevorstehenden Brexit-Verhandlungen sowie des ungewissen Ausgangs der Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland.Zudem zehrt die zuletzt deutlich gestiege Inflation (+1,9 % im Januar) an der Kaufkraft der Konsumenten und hat dazu geführt, dass die Einkommenserwartung und in deren Folge auch die Anschaffungsneigung im Februar zurückging, wie GfK-Experte Rolf Bürkl aus dem Ergebnis der monatlichen Umfrage unter 2 000 Verbrauchern schließt. Die Konjunkturerwartung musste nach vier Anstiegen in Folge deutliche Einbußen hinnehmen, so dass “die Gewinne aus den vergangenen vier Monaten wieder nahezu vollständig ausgeglichen” sind, so Bürkl. Für März liegt die Prognose für das GfK-Konsumklima mit 10,0 Punkten um 0,2 Zähler unter dem Vormonatswert. Die Pläne von Trump, den Protektionismus zu verstärken, lasse vor allem bei Beschäftigten stark exportorientierter Industrien Zweifel an der Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes aufkommen. Trotz des moderaten Rückgangs blieben die Konsumenten in Kauflaune, resümiert Bürkl, auch wenn ihr Optimismus etwas weniger ausgeprägt sei.Im vierten Quartal 2016 jedenfalls hat der Privatkonsum neben den Staatsausgaben und anziehender Investitionen – vor allem in Bauten – das Wirtschaftswachstum angekurbelt (siehe Grafik). Bremsend wirkte sich hingegen der Außenhandel aus. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussabschnitt preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,4 % im Quartalsvergleich gestiegen nach 0,7 % im ersten, 0,5 % im zweiten und 0,1 % im dritten Quartal. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit ein Zuwachs von 1,9 %. Damit bestätigte Destatis die Erstschätzung von Mitte Januar.Bemerkenswert findet Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, vor allem das Plus von 1,6 % der Bauinvestitionen. Für die Exportwirtschaft schließe sich mit den Daten ein durchmischtes Jahr – während in vielen Branchen Absatzrekorde verbucht wurden, “gab es in einzelnen Auslandsmärkten nur magere oder gar keine Zuwächse”, so Gitzel. Insgesamt sei das Jahr 2016 aber ein gutes gewesen.