wü Paris – Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), hat ihr Heimatland Frankreich zu zügigen Reformen aufgefordert. Frankreich müsse den Worten nun Taten folgen lassen und mit der Defizitbekämpfung weitermachen, erklärte sie in einem Interview. “Selbst wenn die Inflation niedriger als erwartet ist, kann sie nicht als Vorwand für einen Aufschub der nötigen Haushaltsanstrengungen genutzt werden.” Sie halte die Sparpolitik in Europa nicht für übertrieben, sagte sie in Anspielung auf das in Frankreich oft zu hörende Argument, die Austeritätspolitik würge das Wachstum ab. Frankreich dürfe aber auch nicht das schwache Wachstum zur Rechtfertigung weiterer Steuererhöhungen nutzen. Sie forderte jedoch auch die Bundesrepublik auf, mehr für das Wachstum in Europa zu tun. Deutschland habe in den letzten Jahren sehr wenig in seine Transportinfrastrukturen investiert. Außerdem könnten die Löhne stärker steigen, wovon dann der Konsum profitiere.