IAB-Arbeitsmarktbarometer

Lage am Jobmarkt wird schwieriger

Wegen der Konjunkturflaute wird die Beschäftigung langsamer zulegen. Dies zeigen die IAB-Frühbarometer für Deutschland und Europa.

Lage am Jobmarkt wird schwieriger

Lage am Jobmarkt wird schwieriger

ba Frankfurt

Die Konjunkturflaute zeigt immer tiefere Spuren am deutschen, aber auch dem europäischen Arbeitsmarkt. Das Frühbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für September bestätigt mit dem jeweils leichten Rückgang die Erwartungen, dass die Beschäftigung in einem geringeren Tempo zulegen, während die Arbeitslosigkeit leicht steigen wird.

Der IAB-Frühindikator für den deutschen Jobmarkt gab im September um 0,1 auf 100,7 Punkte nach. Damit ist „seit mehr als einem Jahr eine Seitwärtsbewegung im leicht positiven Bereich“ zu verzeichnen, wie das IAB mitteilte. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung sank um 0,3 auf 102,0 Zähler. Die Monate der Coronakrise ausgenommen, ist dies der niedrigste Stand in der Historie der seit November 2008 monatlich durchgeführten Umfrage der Bundesagentur für Arbeit (BA) unter allen lokalen Arbeitsagenturen. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit stieg um 0,1 auf 99,4 Punkte. „Der Arbeitsmarkt stürzt nicht ab, aber er kühlt ab“, erklärte IAB-Experte Enzo Weber.

Das Forschungsinstitut erwartet, dass die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr leicht um 170.000 Personen und im kommenden um gut 180.000 steigt. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte 2024 im Jahresschnitt um 170.000 auf 2,78 Millionen zulegen und 2025 um weitere 61.000 auf 2,84 Millionen. Am Freitag legt die BA die September-Statistik vor. Experten erwarten eine Zunahme der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit um 14.000 Personen.

Ein ähnliches Bild zeigt die Umfrage für den europäischen Jobmarkt: Das European Labour Market Barometer gab um 0,1 auf 99,5 Punkte nach und liegt damit immer noch leicht im pessimistischen Bereich. Damit setze sich der ungünstige Trend bei der Arbeitslosigkeit fort, heißt es beim IAB. Die Beschäftigung halte sich, es würden aber nur geringe Zunahmen erwartet. „Die europäischen Arbeitsmarktservices erwarten weiter eine gedämpfte Arbeitsmarktentwicklung“, sagte Weber.

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