Lautenschläger verlässt vorzeitig EZB-Direktorium
ms/fed Frankfurt – Sabine Lautenschläger hat gestern Abend völlig überraschend bekannt gegeben, dass sie das Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) zum 31. Oktober verlässt. Lautenschläger ist damit nach Jürgen Stark und Jörg Asmussen bereits das dritte deutsche Direktoriumsmitglied, das vor Ablauf der Amtszeit aus dem Führungsgremium der Zentralbank ausscheidet.Die 55 Jahre alte Stuttgarterin war seit Januar 2014 im EZB-Direktorium. Ihr achtjähriges Mandat wäre erst in etwas mehr als zwei Jahren ausgelaufen. Warum sie nun bereits den Posten aufgibt, blieb gestern zunächst unklar. Die frühere Bundesbank-Vizepräsidentin war bis vor wenigen Monaten parallel zu ihrem Posten im EZB-Direktorium auch stellvertretende Chefin der EZB-Bankenaufsicht.Lautenschläger stand dem Kurs von EZB-Chef Mario Draghi kritisch-ablehnend gegenüber. Bei der jüngsten Sitzung gehörte sie zu dem Kreis der EZB-Ratsmitglieder, die gegen eine Wiederaufnahme der Anleihekäufe stimmten. Schon früh forderte sie ein Ende des Quantitative Easing. – Personen Seite 12