AUS DEM EZB-MONATSBERICHT JANUAR

Lob für Irland, Portugal und Spanien

Griechenland tanzt aus der Reihe

Lob für Irland, Portugal und Spanien

lz Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hält zwar weitere Reformen in den europäischen Krisenstaaten für erforderlich, damit der ökonomische Gesundungsprozess weiter vorangeht, sie zeichnet in ihrem Monatsbericht aber ein überraschend positives Bild der bisher erreichten Fortschritte. Gelobt werden vor allem Irland, Portugal und Spanien. Sie hätten die Verbesserung des Leistungsbilanzsaldos vor allem durch einen Anstieg der Exporte hingekriegt, während in Griechenland hierfür vor allem eine Verringerung der Importe ausschlaggebend gewesen sei.Entsprechend sei der außenwirtschaftliche Anpassungsprozess in den erstgenannten Staaten vor allem auf strukturelle Faktoren zurückzuführen gewesen, während Griechenland auch hier die Ausnahme bildet. Gleichwohl geht die EZB davon aus, dass die bisherigen Leistungsbilanzkorrekturen “in nächster Zeit Bestand haben”. Trotz zuletzt dem entgegenwirkender Faktoren, so die EZB, sei nicht davon auszugehen, dass sich die bislang verzeichnete Korrektur der Leistungsbilanz wieder zurückbilden werde.Allerdings hätten mehrere Länder ihren strukturellen Leistungsbilanzsaldo noch nicht in dem notwendigen Maße angepasst, weshalb zusätzliche Strukturreformen notwendig seien. Insofern werde sich damit auch nicht der nach wie vor stark negative Netto-Auslandsvermögensstatus in nächster Zeit deutlich verbessern, schreiben die Ökonomen.In einem eigenen Beitrag hat die EZB im Monatsbericht die Entwicklung des Auslandsvermögenssaldos genauer untersucht. Denn damit kann die Netto-Gläubiger- bzw. -Schuldnerposition ermittelt werden. Danach war dieser Status für den gesamten Währungsraum von 2007 bis 2012 negativ. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte er sich allenfalls von seinem Tiefstand bei – 17 % im Jahr 2008 auf – 13 % im Jahr 2012. Das sei zum einen auf das Deleveraging zurückzuführen, also den Schuldenabbau, gleichzeitig erhöhten sich die Direktinvestitionen.