Mehr Kapital für Mitarbeiter
wf Berlin – Mit dem Konjunktur- und Zukunftspaket hat die große Koalition die Gunst der Stunde genutzt und einem bereits ventilierten Projekt Schwung verliehen: Die Spitzen der Parteien und Fraktionen in Regierungsverantwortung stellen 100 Mill. Euro bereit, um die Mitarbeiterkapitalbeteiligung auszubauen. Dabei soll dem Beschluss des Koalitionsausschusses zufolge besonders auf die Situation von Start-up-Firmen eingegangen werden. Diese Unternehmen, die selten gute Gehälter zahlen können, sollen ihren Mitarbeitern zu attraktiven Konditionen Beteiligungen am Unternehmen einräumen können. Mit diesem Schritt will die Koalition das Potenzial eines “gut regulierten, modernen und effizienten Kapitalmarkts” hierzulande nutzen. Schwarz-Rot hatte das Thema nach der Wahl 2017 in den Koalitionsvertrag aufgenommen. Geschehen ist bislang wenig. In einer von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) beauftragten Studie hatten die Experten unter anderem empfohlen, Veräußerungsgewinne aus Mitarbeiterbeteiligungen nach fünf Jahren Haltefrist steuerfrei zu stellen. Zudem solle der Einkommensteuerfreibetrag für die steuer- und abgabenfreie Überlassung von Anteilen deutlich erhöht werden, empfahlen die Experten. Für Start-ups rieten sie zur nachgelagerten Besteuerung.