Mehr US-Amerikaner melden sich erwerbslos

Negative Arbeitsmarktdaten - Handelsdefizit sinkt

Mehr US-Amerikaner melden sich erwerbslos

scd New York – Der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt ist anscheinend vorerst vorbei. Nachdem am Karfreitag unerwartet schwache Zahlen zu den im März neu geschaffenen Jobs veröffentlicht worden waren, fiel nun auch die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung höher aus, als Ökonomen erwartet hatten. In der Woche vor Ostern beantragten 380 000 US-Amerikaner erstmalig Arbeitslosenhilfe – die höchste Zahl seit Ende Januar. Von Bloomberg befragte Ökonomen hatten im Schnitt nur mit 355 000 Anträgen gerechnet. Zudem wurde die Zahl aus der Vorwoche von 357 000 auf 367 000 nach oben korrigiert. Das Arbeitsministerium teilte mit, der Anstieg sei nicht unerwartet, da mit Ostern saisonale Jobs ausliefen und entsprechend die Zahl der Erwerbslosen steige.Insgesamt ging die Zahl der Arbeitslosenhilfeempfänger allerdings um 98 000 auf 3,25 Millionen zurück. Volkswirte hatten damit gerechnet, dass die Zahl der Leistungsempfänger konstant bleiben würde. Der Grund für den Rückgang dürfte die in den USA auf 26 Wochen begrenzte Dauer der Arbeitslosenunterstützung sein.Positive Konjunkturdaten konnte derweil das US-Handelsministerium vermelden. Das Handelsbilanzdefizit ist im Februar um gut 6 Mrd. auf 46 Mrd. Dollar geschrumpft. Als Grund wurden geringere Einfuhren aus China und weniger Ölimporte angegeben. Die gesunkenen Importe dürften die USA zwar auch dem chinesischen Neujahrsfest verdanken, da dieses dort üblicherweise für Betriebsferien genutzt wird. Commerzbank-Analyst Christoph Balz rechnet damit, dass das Importvolumen im März wieder steigen wird. Dennoch gäben die jüngsten Handelsbilanzdaten möglicherweise Grund, die Konjunkturprognose für das erste Quartal nach oben zu korrigieren, weil der Außenhandel das US-Wachstum offenbar stärker stütze als bislang angenommen. Die Nord/LB streicht in ihrer Analyse neben den gesunkenen Importen auch die guten Exportzahlen von Flugzeug- und Konsumgüterindustrie heraus.