Metall-Arbeitgeber gegen Bedingungen für Gespräche

Gesamtmetall will schnelle Verhandlungen

Metall-Arbeitgeber gegen Bedingungen für Gespräche

Reuters Frankfurt – Der erhoffte schnelle Einstieg in die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie stößt auf Hindernisse. Die Arbeitgeber des größten deutschen Industriezweiges lehnten gestern die Forderung der IG Metall nach einem Verzicht der Unternehmen auf Personalabbau ohne Verhandlung mit Betriebsräten ab. Eine solche Zusage könnte der Arbeitgeberverband weder als Voraussetzung noch als Ergebnis von Tarifverhandlungen geben, erklärte der Spitzenverband Gesamtmetall.Die Gewerkschaft hatte ein solches Moratorium zur Bedingung dafür gemacht, dass sie schneller als sonst die Tarifrunde abschließen und dabei Regeln zur Beschäftigungssicherung in den Mittelpunkt stellen will. Der Vorstand der IG Metall pochte auf die Bedingung. Er werde auf seiner Tagung am Montag und Dienstag Schlussfolgerungen für das weitere Vorgehen ziehen, teilte die Gewerkschaft mit.Die mit rund vier Millionen Beschäftigten größte deutsche Industrie steht derzeit unter hohem Druck: Autoindustrie und Maschinenbau leiden unter schwacher Konjunktur, während sie durch Klimaschutz und Digitalisierung in einem kostspieligen Umbruch stecken. Der Arbeitsplatzabbau hat schon begonnen. Arbeitgeber und Gewerkschaft haben beide das Interesse, die Unternehmen ohne Massenentlassungen oder Pleiten durch den Wandel zu bringen. Gesamtmetall und regionale Arbeitgeberverbände erklärten sich zum schnellen Einstieg in Gespräche bereit, wollen diese aber ergebnisoffen und ohne Vorbedingungen angehen, wie die Verhandlungsführer der großen regionalen Arbeitgeberverbände Bayerns und Baden-Württembergs erklärten.