Moody's lobt Euro-Peripherieländer

Ratingagentur stellt deutliche Verbesserungen der Wettbewerbsfähigkeit fest

Moody's lobt Euro-Peripherieländer

lz Frankfurt – Die Ratingagentur Moody’s hat die Reformfortschritte in den Euro-Krisenländern ausdrücklich gelobt und bereits erste positive Wirkungen ausgemacht. So hätten sich die Leistungsbilanzdefizite bis Ende 2012 weitgehend zurückgebildet; für Irland, Portugal und Spanien rechnet Moody’s zum Jahresende sogar explizit mit deutlichen Leistungsbilanzüberschüssen. Diese Erfolge seien zwar zunächst auf die Sparanstrengungen in den Ländern selbst zurückzuführen und auf die Entschuldung von Unternehmen und Privathaushalten, wodurch die Importe gedrosselt werden konnten. Inzwischen sei aber ein weiterer Faktor hinzugekommen: die steigende Wettbewerbsfähigkeit durch die bereits eingeleiteten Reformen. Auf diese Weise könnten die Peripheriestaaten nun auch wieder Exporterfolge vorweisen, heißt es.Allerdings geht Moody’s trotz dieser hoffnungsvollen Entwicklungen davon aus, dass die Volkswirtschaften in den Krisenstaaten nicht vor den Jahren 2016/2017 auf ihr Vorkrisenniveau zurückkehren werden. Wegen der in einer Währungsunion ausgeschlossenen Anpassungsmöglichkeit von Wechselkursen müssten Griechenland und Co. mit einem wesentlich zäheren Erholungsprozess rechnen, als andere Länder in gleicher Lage, die jenes Instrument nutzen könnten, schreiben die Ratinganalysten.Zudem meldet Moody’s Zweifel an, ob die Reformerfolge in den Euro-Peripherieländern auch nachhaltig sind und die Leistungsbilanzkorrekturen auch weiter anhalten werden. Die bisherigen Reformen würden sicher noch einige Zeit nachwirken und die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften weiter verbesserten, doch sei unklar, ob der politische Kurs weiterverfolgt werde und die bereits eingeleiteten und umgesetzten Reformen ausreichten, um den ökonomischen Anpassungsprozess zu vervollständigen. Vor diesem Hintergrund hält die Ratingagentur auch explizit ihre negativen Bonitätsausblicke für die betreffenden Staaten aufrecht und warnt vor einer Reformabkehr.