Moskau schielt auf Staatsfonds
Die russische Regierung soll den mit vielen Milliarden gefüllten Staatsfonds künftig leichter anzapfen können. Investitionen zur Krisenbekämpfung sollen unabhängiger von der Höhe der liquiden Mittel des Fonds getätigt werden, teilte das Finanzministerium mit. „Diese Änderungen werden eine verlässliche Unterstützung für Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft unter den derzeitigen schwierigen geopolitischen und makroökonomischen Bedingungen gewährleisten.“
Die fiskalkonservativen Behörden sind bei der Verwendung von Mitteln aus dem Staatsfonds traditionell eher zurückhaltend. Die nun geplanten Änderungen deuten darauf hin, dass sie kreativer vorgehen wollen, um wirtschaftliche Einbrüche zu verhindern. Der Staatsfonds speist sich aus den jahrelangen Gewinnen aus den Öl- und Gasexporten des Landes. Am 1. Januar war er noch mit 148,4 Mrd. Dollar gefüllt. Allerdings sind davon nur gut 87 Mrd. Dollar liquide Mittel, was 4,6% des Bruttoinlandsprodukts entspricht.