Nach dem G 20-Treffen ist vor der WTO-Tagung
Von Mark Schrörs, Frankfurt”Wir erkennen die Notwendigkeit an, den Dialog und die Maßnahmen zu verstärken, um Risiken zu mindern und das Vertrauen zu stärken.” So heißt es zum globalen Handelsstreit in der am Sonntagabend veröffentlichten Abschlusserklärung des Treffens der G 20-Finanzminister und -Notenbankchefs in Buenos Aires. Tatsächlich gab es dort am Wochenende zu dem Thema sehr viel “Dialog” – es überschattete wie erwartet alles andere. Zählbare Fortschritte, die die “Risiken” für die Weltwirtschaft eindämmen oder das “Vertrauen” stärken, gab es aber nicht.Das Treffen untermauerte im Grunde vielmehr die große Kluft, die beim Thema Handel klafft: Auf der einen Seite die USA unter Präsident Donald Trump, der sein Land von den Handelspartnern “unfair” behandelt sieht und mit immer neuen Strafzöllen droht. Auf der anderen Seite ebenjene Länder wie Deutschland und Japan, die sich ungerechtfertigt an den Pranger gestellt fühlen und Vergeltung üben – oder androhen.Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, mahnte erneut einen “kooperativen Geist” an. Der IWF warnt, dass bei einem globalen Vertrauensschock infolge des Streits das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Jahr 0,4 % und im zweiten Jahr 0,5 % geringer ausfallen könnte als sonst (vgl. BZ vom 19. Juli).In der G 20-Erklärung heißt es erneut, der internationale Handel und Investitionen seien “wichtige Motoren” für das Wachstum. Es werde daran gearbeitet, den Beitrag des Handels zum Wachstum zu verbessern. Wie das am besten passieren sollte – das ist aber weiterhin umstritten. Am Donnerstag und Freitag berät nun der Allgemeine Rat der Welthandelsorganisation WTO über die Handelspolitik weltweit.