Nachbesserung bei EU-Geldwäscheliste

Börsen-Zeitung, 20.1.2017 ahe Brüssel - Die EU-Kommission muss ihre schwarze Liste von Ländern, die in Bezug auf Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung als problematisch eingestuft werden, noch einmal überarbeiten. Mit deutlicher Mehrheit von 393 zu...

Nachbesserung bei EU-Geldwäscheliste

ahe Brüssel – Die EU-Kommission muss ihre schwarze Liste von Ländern, die in Bezug auf Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung als problematisch eingestuft werden, noch einmal überarbeiten. Mit deutlicher Mehrheit von 393 zu 67 Stimmen (bei 210 Enthaltungen) wies das Europaparlament die bisherige Liste als ungenügend zurück. Die Kommission wurde aufgefordert, die Liste auch um solche Staaten zu erweitern, die Steuerdelikte ermöglichen. Die bisherigen Vorschläge gingen an der Realität vorbei, kritisierte der SPD-Abgeordnete Peter Simon. Es sei “lächerlich”, dass weder Panama noch die Bahamas auf der Liste stünden. Die Sozialdemokraten hatten die Vorlage der EU-Kommission zusammen mit den Grünen, Liberalen und Linken zurückgewiesen. Der Grünen-Abgeordnete Sven Giegold rief die EU-Kommission auf, mehr Personal für die Geldwäsche-Bekämpfung einzusetzen.Bisher stehen zehn Länder auf der schwarzen Liste: Afghanistan, Bosnien und Herzegowina, Irak, Iran, Jemen, Laos, Nordkorea, Syrien, Uganda und Vanuatu. Menschen und Rechtspersonen aus diesen Ländern werden strenger kontrolliert, wenn sie in Europa unternehmerisch tätig werden wollen. Die EU-Kommission arbeitet aktuell auch noch an einer schwarzen Liste von außereuropäischen Steueroasen, welche sie bis Ende 2017 vorlegen will. Hier wurden bislang nur die Kriterien für eine Aufnahme erarbeitet.