Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt

Teil-Lockdown macht sich langsam bemerkbar - Ifo: Wieder mehr Kurzarbeiter

Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt

ast Frankfurt – Die teilweisen Schließungen, die die Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen hat, machen sich im November auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Der Stellenindex BA-X, den die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag veröffentlichte, stieg zwar leicht um einen auf 99,0 Punkte, der Anstieg verlangsamte sich damit aber merklich.Somit wuchs der Bestand offener Stellen zwar weiter. Doch die Unternehmen melden insbesondere weniger neue Stellen. Den Vorjahreswert unterschreitet der BA-X immer nochdeutlich um 21 Punkte. In der momentan wirtschaftlich angespannten Lage wechseln Beschäftigte seltener ihren Arbeitsplatz. Diese niedrigere Fluktuation trägt neben dem zurückhaltenden Personalbedarf der Unternehmen dazu bei, dass weniger Stellen zu besetzen sind.Mit Ausnahme des öffentlichen Dienstes lag der Bestand offener Stellen in allen Branchen unter dem Wert des Vorjahres. Besonders deutliche Unterschiede zum Vorjahr zeigen sich bei der Zeitarbeit, im Handel, beim verarbeitenden Gewerbe und im Gastgewerbe. Letzteres ist durch die Schließungen im November besonders betroffen und verzeichnet daher den deutlichsten Rückgang. Besonders deutlich unter dem Vorjahr lag auch der Personalbedarf bei Verkehrs- und Logistikunternehmen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wie beispielsweise Reisebüros. Starke UnterschiedeErstmals seit Monaten verzeichnet derweil das Ifo-Institut wieder einen Anstieg bei der Inanspruchnahme der Kurzarbeit. Der Anteil der Firmen mit Kurzarbeit stieg im November auf 28 % – nach 24,8 % im Oktober. Den Ökonomen zufolge nutzen insbesondere Hotels wieder mehr Kurzarbeit. Hier stieg der Anteil von 62,9 % auf 91 %. Auch die Gastronomie verzeichnet einen zweistelligen Zuwachs: Nach 53,4 % im Oktober nutzten im November 71,7 % Kurzarbeit. “Gerade in diesen vom Teil-Lockdown massiv betroffenen Branchen wird wieder sehr viel Kurzarbeit gefahren”, sagte Ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link. Die Autobranche meldete hingegen einen deutlichen Rückgang.