Nachfrageschwäche dezimiert Auftragsbücher

Sechstes Minus in Folge - Reichweite aber stabil

Nachfrageschwäche dezimiert Auftragsbücher

ba Frankfurt – Die Nachfrageschwäche aus dem In- und Ausland hat im Dezember den sechsten Monat in Folge die Orderbücher der deutschen Industrie dezimiert. Das verarbeitende Gewerbe steckt tief in der Rezession, und trotz jüngster Entspannungszeichen ist eine Bodenbildung noch nicht zu erkennen. Seit sechs Quartalen verzeichnet die Industrie im Quartalsvergleich Produktionsrückgänge.Im Dezember ist der Auftragsbestand preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 % im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) gestern mitteilte. Die nicht erledigten Auslandsorders lagen um 0,3 % unter dem Stand vom Vormonat. Bei den inländischen Aufträgen gab es einen Rückgang um 0,1 %. Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden. Die Entwicklung in den einzelnen Branchen verlief dabei recht unterschiedlich. Besser gefüllt als im November zeigten sich die Orderbücher der Hersteller von Vorleistungsgütern (+0,4 %) und der Produzenten von Konsumgütern (+0,7 %). Bei den Herstellern von Investitionsgütern ging der Auftragsbestand um 0,4 % zurück.Die Reichweite hingegen ist im Dezember wieder gestiegen – sie liegt nun erneut bei 5,7 Monaten wie schon in den Monaten April bis August 2019. Von September bis Oktober hatte sie 5,6 Monate betragen. So lange müssten die Unternehmen ohne neue Orders und Stornierungen produzieren, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten.Auch hier zeigte sich die Entwicklung in den einzelnen Branchen uneinheitlich. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag die Reichweite bei 2,9 Monaten, bei den Produzenten von Investitionsgütern bei 7,9 Monaten und in der Konsumgüterbranche bei 2,1 Monaten.