Wiederaufbaukonferenz in Berlin

Neue wirtschaftliche Perspektiven für die Ukraine

Im Vorfeld der internationalen Wiederaufbaukonferenz ab Dienstag in Berlin hat die deutsche Wirtschaft ihr Interesse an einem Ausbau der Geschäftsbeziehungen mit der Ukraine erneuert.

Neue wirtschaftliche Perspektiven für die Ukraine

Wirtschaft hofft auf Ukraine-Wiederaufbau

ahe Berlin

Im Vorfeld der internationalen Wiederaufbaukonferenz in Berlin hat die deutsche Wirtschaft ihr Interesse an einem Ausbau der Geschäftsbeziehungen mit der Ukraine erneuert. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft legte zahlreiche Vorschläge zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen vor. Vor allem die Absicherung von internationalen Investoren durch Garantien und Versicherungsmöglichkeiten bleibe eine wichtige Aufgabe, hieß es. Die Bundesregierung hatte bis April 2024 bereits 30 Projekte deutscher Unternehmen in der Ukraine durch Investitionsgarantien abgesichert.

Einer Umfrage der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer und der Beratungsfirma KPMG zufolge, planen viele deutsche Unternehmen in der Ukraine trotz des Krieges neue Investitionen. Nur 8% der Befragten wollten desinvestieren, berichtete Reuters unter Verweis auf die Umfrage. In einer Umfrage von Deloitte unter 250 Managern sagte eine Mehrheit von 60%, dass der Wiederaufbau der Ukraine auch für die deutsche Wirtschaft relevant sei. Knapp ein Fünftel der Befragten meinte zudem, dass auch ihr eigenes Unternehmen eine Rolle beim Wiederaufbau spielen könnte.

Internationale Wiederaufbaukonferenz in Berlin

Volker Krug, CEO von Deloitte Deutschland, verwies darauf, dass der Wiederaufbau des durch Russland angegriffenen Landes bereits heute als Europas größte Wiederaufbauanstrengung seit dem Zweiten Weltkrieg gelte. Experten schätzten den Finanzbedarf auf 1 Bill. Dollar.

In Berlin findet am Dienstag und Mittwoch die dritte internationale Wiederaufbaukonferenz zur Unterstützung der Ukraine statt – nach Lugano 2022 und London 2023. Ziel ist, dem Land eine langfristige ökonomische und gesellschaftliche Perspektive zu geben. Die Bundesregierung will unter anderem einen Business-Development-Fonds für KMU vorantreiben sowie den Weg für mehr Equity-Kapital ebnen. Auch soll den Unternehmen ein Überblick über die mittlerweile zahlreich vorhandenen Förderinstrumente gegeben werden. Erwartet werden mehr als 2.000 Teilnehmer aus Politik, Gesellschaft und der Wirtschaft. Thematisiert wird auch der weitere EU-Beitrittsweg der Ukraine.

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