"No Deal"-Vorbereitungen laufen an
hip London – Die britische Regierung hat Firmen, die aus den Ländern Resteuropas importieren oder dorthin exportieren, aufgefordert, umgehend mit dem Vorbereitungen auf einen “Hard Brexit” zu beginnen. Diese Unternehmen müssten “für den unwahrscheinlichen Fall, dass es Ende März zu einem ,No Deal` kommt”, gewisse Schritte einleiten, sagte Mel Stride, Financial Secretary im Schatzamt. “Sie müssen das jetzt tun.” Sie könnten entweder einen Zollagenten an Bord nehmen oder sich Software beschaffen, mit der sie ihre Ein- und Ausfuhrerklärungen erstellen können. Sie sollten sich zudem eine EORI-Nummer besorgen (Economic Operators Registration & Identification Number), wie sie von den europäischen Zollbehörden verwendet wird. Die Unternehmen müssten sich zudem darauf einstellen, dass künftig Zölle erhoben werden. Im Falle eines Brexit ohne Übereinkunft mit Brüssel würden ab dem 29. März 23:00 Uhr die gleichen Anforderungen erhoben wie im Handel mit Drittstaaten, heißt es in den auf den neuesten Stand gebrachten Handreichungen der Zollbehörde HMRC. Die Vorbereitungen werden zusätzlich dadurch erschwert, dass sie das fast ein Vierteljahrhundert alte CHIEF-System (Customs Handling of Import and Export Freight) ausgerechnet jetzt durch das neue CDS-System ersetzt (Customs Declaration Service). Aus zahlreichen “technischen” Schriftstücken der Regierung, in denen zuvor vom “unwahrscheinlichen” Fall eines Hard Brexit die Rede war, wurde das Wort “unwahrscheinlich” Medienberichten zufolge getilgt.Wie das Statistikamt ONS mitteilt, belief sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal auch in der Zweitschätzung auf 0,6 %. Aus Sicht der Ökonomen der Denkfabrik NIESR (National Institute of Economic and Social Research) hat es damit seinen Gipfel erreicht. Für die drei Monate per Ende August hatte es noch bei 0,7 % gelegen. Im Sommer hatten sonniges Wetter, eine königliche Hochzeit und die Fußballweltmeisterschaft den privaten Konsum angetrieben.